Nach gutem Auftakt sammelten die Sauber-Piloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr zusammen ganze sieben Punkte in den vergangenen elf Rennen. Mit dem erfahrenen Mark Smith als neuem Technischen Direktor und einem großen Update sollte im Herbst alles besser werden. Doch seit der Sommerpause sprangen in vier Rennen ebenfalls nur vier Zähler heraus - ein allenfalls minimaler Aufwärtstrend. Die Argumente, warum der Russland GP nach der Doppelnull in Japan erfolgreicher verlaufen sollte, klingen wenig überzeugend.

Im Rückblick auf das Rennen in Sochi im vergangenen Jahr, als er für Caterham Neunzehnter wurde, sagt Marcus Ericsson: "Die Qualifikation verlief nicht so schlecht und auch mein Rennen war ganz ordentlich." Teamkollege Felipe Nasr saß auf diesem Kurs noch nie in einem Formel-1-Auto. "Allerdings kenne ich die Strecke schon vom letzten Jahr aus meiner Zeit in der GP2-Serie", fügt der Brasilianer hinzu.

In dieser Saison wechselt sich bei Marcus Ericsson und Felipe Nasr wenig Licht mit viel Schatten ab, Foto: Sutton
In dieser Saison wechselt sich bei Marcus Ericsson und Felipe Nasr wenig Licht mit viel Schatten ab, Foto: Sutton

Zum Sochi Autodrom sagt Nasr: "Dieser Circuit ist ein Mix aus permanenter Strecke und Stadtkurs. Der Kurs besteht hauptsächlich aus langsamen sowie mittelschnellen Kurven. Da braucht es eine gute Bremsstabilität. Ein entscheidender Faktor ist auch das Herausbeschleunigen aus den Kurven." Es ist fraglich, ob dies die passende Umgebung für den Sauber C34-Ferrari sein kann.

Für Giampaolo Dall´Ara, den leitenden Ingenieur bei Sauber, spielen die Reifen am Wochenende eine Schlüsselrolle. "Aus unserer Sicht ist Sochi eine der Strecken, die die Reifen am meisten schont. Pirelli hat sich dieses Mal für weich und superweich entschieden. Es wird interessant, welche Auswirkungen diese Wahl auf die Autoabstimmung und die Strategie hat."

Sauber: Sochi Bilanz

Sauber in Sochi: Sauber wartet in Sochi noch auf Zählbares. Bei der Premiere im Vorjahr verpassten Esteban Gutierrez und Adrian Sutil die Punkteränge als 15. respektive 16. deutlich.

Marcus Ericsson in Sochi: Der Schwede kam in der Vorsaison in Diensten von Caterham nicht über den 19. Rang hinaus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Man könnte Sauber nach vier Rennen in Folge mit zumindest je einem Punkt im Aufwind sehen. Doch in Japan zeigte sich die Vergänglichkeit dieser Serie. Und es gibt keinen plausiblen Grund, warum in Sochi nun wieder ein größerer Erfolg warten sollte. Zudem fehlt den Aussagen der Fahrer und Verantwortlichen sogar der sonst übliche Zweckoptimismus. Sauber kann höchstens auf ein Chaos-Rennen wie in Ungarn hoffen, bei dem man Glück hat und ein Fahrer die Top 10 erreicht. (Matthias Schwerdtfeger)