McLaren-CEO Ron Dennis hat sich über die Formel-1-Regularien zur Entwicklung während der Saison beklagt. Sie seien aus mehreren Gründen kontraproduktiv. "Ich bin frustriert wegen der Regeln. Sie wurden aufgestellt, um Kosten zu senken, doch sie erhöhen sie", schimpfte der Brite. Wer nicht während des Jahres testen oder Teile tauschen könne, benötige haltbarere Materialien. Deren Entwicklung sei aber teuer.

Zudem hindere das Entwicklungsverbot die Teams aus dem hinteren Teil des Feldes daran, die Lücke nach vorne zu schließen. "Wenn Du nicht konkurrenzfähig bist, musst Du Dir einen Ausweg entwickeln, aber die Regeln schränken da sehr ein", so Dennis weiter. Es sei ein Irrglaube, dass Teams bei jeder Änderung an der Power Unit einen Token einsetzen würden. "Du entwickelst am Motor so viel Du willst. Nur bei signifikanten Überarbeitungen setzt man den Token ein", erklärte der 68-Jährige.

Ron Dennis würde die Regeln zur Überarbeitung der F1-Autos gern ändern, Foto: McLaren
Ron Dennis würde die Regeln zur Überarbeitung der F1-Autos gern ändern, Foto: McLaren

Im Idealfall seien Entwicklungsarbeiten alle vier Rennen ausreichend, aber sein Team habe angesichts der schlechten Ergebnisse versucht, schneller voranzukommen. Dies sei zu Lasten der Verlässlichkeit der Fahrzeuge gegangen. Hondas Motorsport-Boss Yasuhisa Arai hat bereits bestätigt, dass das Layout der Powerunit für 2016 noch einmal geändert werden soll.

2016 wird in Sachen Tests und Entwicklungen noch schwieriger

Das kommende Jahr dürfte für die Teams in dieser Hinsicht aber noch schwieriger werden, denn es gibt keine Testfahrten innerhalb der Saison und nur acht statt zwölf Sessions vor dem ersten Rennen. Terminprobleme aufgrund von 21 Rennen 2016 sowie die hohen Kosten sind der Grund für diese Reduzierung.

McLaren hat in der aktuellen Saison große Schwierigkeiten mit dem neuen Honda-Motor. Die beiden Ex-Weltmeister Jenson Button und Fernando Alonso, die für den Rennstall fahren, konnten zusammen erst 17 Zähler in der Fahrerwertung sammeln. Entsprechend hinkt McLaren in der Konstrukteurs-WM weit zurück. Nur das Manor-Team hat noch weniger Punkte.