Yasuhisa Arai, dessen offizieller Titel 'Honda R&D senior managing officer - chief officer of motorsport' lautet, ist vor allem nach dem Heimrennen in Japan bemüht, sein angekratztes Image zu reparieren. In Suzuka verpasste McLaren die Punkteränge und Fernando Alonso schimpfte via Funk über den 'GP2-Motor' in seinem Heck. Nicht gerade das, was sich Honda als Vorstellung vor heimischem Publikum vorgestellt hatte.

Arai ist sich der Lage bewusst und gestand im Interview mit El Pais, dass er in Suzuka besonderen Druck spürte. Ihm sei jedoch bereits vor dem Rennen klar gewesen, dass es auf dieser Strecke schwierig werden würde. Denn bei der Honda-Power-Unit hapert es vor allem bei der Energierückgewinnung, mit der MGU-K, die bis zu 160 PS ausmacht. Der Verbrennungsmotor ist laut Arai nicht das Problem, denn auf diesen hätten sich seine Aussagen, Honda wäre ab Spa auf einem Niveau mit Ferrari, bezogen.

"Ich bin ein Ingenieur und daher habe ich Zugang zu den Daten", betonte er. "Was passiert ist, dass wir als Team dann nicht die erwarteten Ergebnisse einfahren. Ich bin ehrlich, was die Daten angeht, die ich anbiete. Ich kann alles belegen, was ich sage. Aber ich verstehe auch, dass die Leute denken, dass ich nicht die Wahrheit sage, wenn die Performance insgesamt nicht passt."

Vor allem nach dem Debakel von Monza, als die beiden McLaren-Piloten aufgrund schwacher Performance im Qualifying und Motorenstrafen hinter den Manor-Piloten ins Rennen gehen mussten, war Arai in die Kritik geraten. Das Kreuzverhör der Journalisten ist dem Japaner im Gedächtnis geblieben. "Ich verstehe die Drangsalierungen und Angriffe nicht ganz, die ich in letzter Zeit erdulden musste - vor allem in Monza, wo ich einem Kreuzverhör unterzogen wurde", sagte Arai.

Die Kommunikation mit McLaren sei sehr gut und werde jeden Tag besser. Honda sei sich des Abstands zu den Top-Teams bewusst und wisse genau, was zu tun sein. "Ich finde es schade, dass nur wir die Schuld bekommen", klagte er. Ob er sich von McLaren ausreichend unterstützt fühle? "Aus technischer Sicht ja. Aber in Monza hätte die Schärfe der Presse nicht dieses Niveau erreichen dürfen. Natürlich sind wir enttäuscht, aber diese Negativität hilft nicht."

Arai sieht McLaren in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass derartige Situationen gar nicht erst entstehen. Außerdem betonte er, dass die aktuelle Form nicht nur mit dem Motor zusammenhängt. "Auch das Chassis macht einen Teil der Probleme aus", meinte er. "Als ein Team tun wir alles, um eine Einheit zu bilden und keine Teilung herbeizuführen."