Top: Hamilton siegt und zieht mit Senna gleich

Lewis Hamilton fiel in Singapur aus und verlor in Japan das Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen und härtesten Verfolger in der Weltmeisterschaft, Nico Rosberg. Doch wer geglaubt hatte, der Weltmeister würde in eine Krise rutschen, sah sich getäuscht: Er gewann das Rennen souverän und zog nach F1-Siegen mit der Legende Ayrton Senna gleich. Beide haben nun 41 GPs für sich entschieden. "Ich kann nicht beschreiben, was es bedeutet, Ayrton Senna einzuholen", so Hamilton nach dem Rennen.

Flop: Kaum Mercedes-Bilder im TV

Lewis Hamilton gewann das Rennen, Nico Rosberg wurde nach toller Aufholjagd Zweiter - nur leider sah man davon kaum etwas. Die TV-Bilder, zentral gesteuert vom Formula One Management, kurz FOM, zeigten überraschend selten die Nummer eins und zwei der WM-Wertung. Hintergrund ist vermutlich eine Anweisung von Bernie Ecclestone, der der FOM vorsteht. Er ist sauer, weil Mercedes keine Motoren an Red Bull liefern möchte. Die Bullen drohen deshalb mit dem Ausstieg aus der F1, was dem Briten unmöglich gefallen kann. Offenbar wollte er den Stuttgartern damit einen Denkzettel verpassen.

Top: Mercedes-Comeback

Nicht nur Hamilton alleine, auch das ganze Mercedes-Team erlebte in Japan eine Art Wiederauferstehung nach kurzzeitiger Umnachtung. In Monza war Rosberg ausgefallen, in Singapur sein Teamkollege. Dazu hatte sich Vettel dort den Sieg geschnappt. Doch Mercedes schlug in Suzuka zurück und ließ keinen Zweifel an seiner Nummer-eins-Stellung aufkommen. Rosberg fiel zwar am Start zurück, kämpfte sich dann aber zumindest auf Platz zwei.

Mercedes marschiert im Gleichschritt zurück an die Spitze, Foto: Sutton
Mercedes marschiert im Gleichschritt zurück an die Spitze, Foto: Sutton

Flop: Red Bull schwach nach starkem Training

Am Freitag hatte es so gut für die Bullen ausgesehen: Daniil Kvyat fuhr Bestzeit im 2. Training, Daniel Ricciardo war Viertschnellster. Doch im Qualifying überschlug sich der Russe und musste im Rennen aus der Boxengasse starten. Ricciardo schlitzte sich schon in Runde eins den Reifen auf. Letztlich sprangen an diesem rabenschwarzen Wochenende die Plätze 13 (Kvyat) und 15 (Ricciardo) heraus - und damit erstmals in dieser Saison keine Punkte für Red Bull.

Top: Lotus feiert das beste Ergebnis seit fast zwei Jahren

Drei Ausfälle und null Punkte hatte die Lotus-Bilanz in den letzten beiden Rennen gelautet, von den andauernden finanziellen Problemen des Teams ganz zu schweigen. Doch in Japan zeigten Pastor Maldonado und Romain Grosjean eine starke Leistung und kamen am Ende auf die Plätze sieben und acht. Das bedeutet zehn Punkte und somit die größte Ausbeute seit dem Indien GP 2013, also seit fast zwei Jahren.

Lotus präsentierte sich in Suzuka bärenstark, Foto: Sutton
Lotus präsentierte sich in Suzuka bärenstark, Foto: Sutton

Flop: McLaren an einem neuen Tiefpunkt

Als ob es in dieser Horror-Saison für das McLaren-Team nicht schon genug Pleiten gegeben hätte, entwickelte sich Suzuka zu einem neuen Negativ-Extrem für den Rennstall. Alonso war nach dem Start zwischenzeitlich sogar Neunter, wurde dann jedoch kräftig nach hinten durchgereicht und beklagte sich per Boxenfunk lauthals, er habe offenbar einen GP2-Motor im Heck. "Wenn sie einen schon bei der Hälfte der Geraden überholen und nicht erst bei den Bremspunkten, dann fühlt man sich wie in einer anderen Rennserie", schimpfte der Spanier nach der Zieldurchfahrt. Er wurde Elfter, Button Sechzehnter. Punkte gab es also keine für McLaren, dafür Ärger wegen Alonsos Kommentar.

Top: Toro Rosso punktet doppelt

Trotz schlechter Ausgangslage nach dem Qualifying fuhren Carlos Sainz und Max Verstappen auf die Plätze neun und zehn und holten damit beide Punkte. Vor allem der Niederländer, den viele für zu jung hielten, um ein Formel-1-Auto zu fahren, kommt in seiner ersten Saison immer besser in Fahrt. Viermal punktete er in den letzten fünf Rennen, darunter war ein vierter Platz in Ungarn. Das Ergebnis des Teams in Suzuka hätte sogar noch besser sein können, wenn Sainz nicht in der Boxeneinfahrt einen Poller gerammt und damit seinen Frontflügel beschädigt hatte.

Gutes Ergebnis für die Toro Rosso in Japan, Foto: Sutton
Gutes Ergebnis für die Toro Rosso in Japan, Foto: Sutton

Flop: Vettels Strategiefehler

Der Singapur-Sieger hatte am Start Bottas und Rosberg kassiert und lag auf Rang zwei. Sein Plan lautete eigentlich, in Runde 30 an die Box zu fahren und sich frische Reifen zu holen. Aufgrund des Vorsprungs zu Rosberg entschied man sich dagegen - ein Fehler. Stattdessen holte sich der deutsche Silberpfeil-Pilot in eben jener Runde neue Pneus und setzte erfolgreich zum Undercut an. Das kostete Vettel letztlich Rang zwei.