Jenson Button war nach dem Japan Grand Prix ebenso frustriert wie sein Teamkollege Fernando Alonso, wählte jedoch weniger deutliche Worte. "Ich habe mich nicht so sehr beschwert. Da haben Sie wohl das Auto verwechselt, denn der hat sich viel beschwert", sagte er scherzend zu einem Journalisten. "Es war ein hartes Wochenende vor den Honda-Leuten und den ganzen Fans. Das ist immer schwieriger, weil man vor ihren Augen Erfolge einfahren will. Wir geben unser Bestes, aber das ist im Moment nicht genug. Wir müssen konzentriert bleiben - hoffentlich sehen wir dann so bald wie möglich Verbesserungen."

Wie Alonso sprach auch Button den enormen Geschwindigkeitsunterschied zur Konkurrenz an, der die McLaren-Piloten zu leichter Beute werden lässt. Button wurde auf der Geraden sogar von zwei Piloten zur gleichen Zeit überholt - einer ging rechts, der andere links vorbei. "Das hätte einen heftigen Unfall geben können", mahnte der Routinier. "Wir müssen an dem Geschwindigkeitsunterschied arbeiten. Sie haben DRS und sind dann 35 oder 40 km/h schneller. Schätzen Sie das mal ein!"

Dass er nicht als Zwölfter hinter Alonso, sondern als 16. ins Ziel kam, begründete Button mit einer Fehlentscheidung bei der Strategie. Ein zu später zweiter Boxenstopp brachte Sauber-Pilot Marcus Ericsson an ihm vorbei. "Ich war schneller als er und auf einem besseren Reifen, aber das Problem ist, dass ich nicht überholen kann. Dann kamen Autos von hinten, die mich leicht überholen konnten. Im Englischen sagen wir: 'I was a sitting duck'. Man wartet nur darauf, dass einen alle überholen. Das ist der Grund, warum ich so weit hinten war." Mit Ericsson als 'Puffer' wäre das nicht passiert, war Button überzeugt.

"Die ersten Stints waren eigentlich in Ordnung. Wir konnten mit anderen kämpfen, wobei wir die meisten wohl aufgehalten haben", analysierte er. "Ich habe alles versucht, alle Knöpfe gedrückt... Wir hätten eine Geheimwaffe gebraucht, um alle hinter uns zu halten." Button betonte jedoch, dass es während der Saison nicht möglich sei, massive Änderungen durchzuführen und dass es deshalb noch bis zum Ende der Saison 'wehtun' würde. "Nächstes Jahr werden wir wissen, ob das Paket einen guten Sprung nach vorne machen wird. Das muss es auch."

Auf die Frage, ob es sein letzter Japan GP als Formel-1-Fahrer gewesen sei, antwortete Button: "Es ist mein erster Japan GP [in Suzuka], den ich nicht in den Top-10 beende. Das tut etwas weh."