Bittere Pille für Toro Rosso: Nachdem Max Verstappen und Carlos Sainz im Regen von Suzuka am Freitag noch äußerst gut aussahen, gab es im Qualifying zum Japan GP für die Junioren wenig zu feiern. Max Verstappen musste seinen Boliden schon im ersten Qualifying-Segment wegen eines Defekts abstellen, Carlos Sainz kam nach einem Problem nicht über Position zwölf hinaus.

Besonders bitter: Weil Verstappen den Defekten Boliden am Ausgang der Haarnadel direkt auf der Ideallinie abstellte, belegten die Stewards den jungen Niederländer zusätzlich mit einer Strafe. Drei Plätze wird Verstappen deshalb zurückversetzt. Damit startet er am Sonntag von Position 18.

Die Stewards begründen die harte Entscheidung damit, dass Verstappen zunächst, nachdem er Leistung verlor, auf die linke und damit sichere Seite der Strecke fuhr. "Kurz bevor das Auto ganz stoppte, ist er nach rechts auf die Ideallinie gefahren, wo er letztendlich stehenblieb", heißt es in der Urteilsbegründung.

Ursache für Elektronik-Blackout noch ungeklärt

Unklar ist derweil noch, was genau Verstappens Boliden zum Stehen brachte. "Es gab einen System-Blackout am Ende von Q1, den wir noch immer untersuchen, um zu verstehen, was passiert ist", erklärte Chef-Renningenieur Phil Charles. "Ich habe plötzlich Leistung verloren, die ganze Elektrik ist in der Hairpin ausgegangen und von da an konnte ich nichts mehr machen", schilderte Verstappen das Geschehene.

"Es ist sehr frustrierend, weil sich das Auto gut anfühlte, aber am Ende ist es, wie es eben ist. Wir sind vielleicht schon wieder vor dem Rennen im Hintertreffen, aber wir geben niemals auf." Verstappen musste in dieser Saison bereits zahlreiche Strafversetzungen wegen neuer Power-Unit-Komponenten hinnehmen, erst in Singapur freute er sich über das erste normale Qualifying seit einer Weile.

Im Rennen ging ihm dann der Motor am Start aus. Mit einer Runde Rückstand konnte er das Rennen letztendlich noch aufnehmen, dank der Safety-Car-Regeln konnte er sich zurückrunden und holte am Ende als Achter noch Punkte. "Unser Ziel wird es auch hier, noch in den Top-10 zu landen", gibt er sich erneut kämpferisch. "Wir müssen dafür ein bisschen überholen, aber ich bin bereit dafür."

Sainz hadert mit letztem Reifensatz

Auch für Teamkollege Carlos Sainz verlief das Qualifying nicht optimal. Im Gegensatz zum Niederländer fuhr der Spanier am Samstag zum ersten Mal überhaupt Suzuka im Trockenen, was ihm zunächst noch einige Schwierigkeiten bereitete. "Ich hatte nur 20 Runden, um die Strecke zu lernen und heute war es bis Q2 ein Lernprozess, bis ich mich letztendlich wohl gefühlt habe und exakt wusste, welche Linien ich fahren musste."

Carlos Sainz profitiert von den Strafversetzungen vor ihm, Foto: Sutton
Carlos Sainz profitiert von den Strafversetzungen vor ihm, Foto: Sutton

Lob gibt es von Charles: "Er hat sich von FP3 ins Qualifying hinein konstant verbessert. Er wurde von Runde zu Runde besser." Dass es am Ende nur zu Rang zwölf und damit nicht zum Einzug in das letzte Qualifying-Segment reichte, lag nicht an Sainz. "Bei seinem letzten Reifensatz in Q2 haben wir ein kleines Problem gefunden, deshalb konnte er sich in dieser Session nicht mehr verbessern", entschuldigt ihn der Chef-Renningenieur.

Auch Sainz' Ziel sind nun die Punkte. Wegen der Strafe von Nico Hülkenberg und der voraussichtlichen Rückversetzung von Daniil Kvyat wird er von Platz zehn aus ins Rennen gehen. Im Gegensatz zu den Konkurrenten vor ihm hat er noch einen frischen Satz weicher Reifen. "Das sollte ein bisschen helfen."