Österreichs Filmverbände fordern, dass der ORF die bis Ende 2016 laufenden Formel-1-TV-Rechte nicht verlängert. Film Austria und der Verband österreichischer Filmproduzenten (AAFP) verlangen in einer Aussendung "Investition in österreichisches Programm anstatt in teure Übertragungsrechte." Nur sechs Prozent der jährlich mehr als 15 Millionen Euro teuren Rechte könnten durch Werbung refinanziert werden, heißt es weiter, zudem seien die Quoten stark sinkend.

Ernst Hausleitner kommentiert die Formel 1 im ORF, Foto: Sutton
Ernst Hausleitner kommentiert die Formel 1 im ORF, Foto: Sutton

"Auf diese teuren Übertragungsrechte zu verzichten, ist in Anbetracht der ohnehin angespannten finanziellen Situation des ORF und nach Maßgabe der Erfüllung des Informations- und Kulturauftrags jedenfalls zu begrüßen - und längst überfällig", sagte Film Austria-Generalsekretär Alfred Noll.

ORF: Noch keine Entscheidung getroffen

Zuletzt hatte die Fernsehzeitschrift TV Media berichtet, der Ausstieg des ORF aus der Königsklasse stehe bereits fest. Auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com teilte der öffentlich-rechtliche Sender jedoch mit, es sei diesbezüglich noch keine Entscheidung gefallen.

"Damit scheint die ORF-Geschäftsführung endlich eine Richtungsentscheidung getroffen zu haben, auf öffentlich-rechtliche Inhalte zu setzen und wieder vermehrt österreichische Filme, Serien und Dokus zu produzieren", rechnet Noll jedenfalls damit, dass die Formel 1 im ORF bald Geschichte ist.

Die 13 bisherigen Saisonrennen verfolgten auf ORF1 durchschnittlich rund 420.000 Zuschauer, was einen Marktanteil von 38,7% bedeutet. Zum Vergleich: ORF1 kam im Jahr 2014 auf einen durchschnittlichen Gesamtmarktanteil von 13,3%.