Suzuka ist für viele Piloten die beste Strecke der Saison. Viele schnelle Kurven - das macht Spaß und geht vor allem auf die Reifen. Seit dem Großbritannien GP kommen beim Großen Preis von Japan zum ersten Mal die die härtesten Reifenmischungen zum Einsatz. Die lateralen Kräfte sind die höchsten der gesamten Saison.

Die Anhebung der Drücke soll keine Folge der Reifenschäden aus Spa sein, Foto: Sutton
Die Anhebung der Drücke soll keine Folge der Reifenschäden aus Spa sein, Foto: Sutton

Doch Pirelli reagiert nicht nur mit der Reifenmischung auf die Streckencharakteristik. Auch bei den Reifendrücken gehen die Italiener einen sehr konservativen Wert. Die Mindestdrücke werden aus Sicherheitsgründen enorm angehoben. An der Vorderachse müssen die Pneus mindestens 21,5 PSI haben, auf der Hinterachse genügen 20,5 PSI.

Damit liegen die Drücke deutlich über jenen aus Singapur. Vor einer Woche lagen die Grenzwerte noch bei 17, respektive 18 PSI. Auch in Monza waren die Minimaldrücke mit 19,5 PSI deutlich geringer. Schon in Italien wollten die Pirelli-Ingenieure aber mehr Luft in den Reifen haben. Die Teams wehrten sich aber gegen allzu hohe Vorgaben, woraufhin sich der Reifenhersteller kompromissbereit zeigte.

Laut Pirelli sind die neuen Druckvorgaben aber keine unmittelbare Reaktion auf die Reifenschäden von Spa. Man hätte wegen der fortschreitenden Entwicklung der Autos und der damit einhergehenden Kräfte schon während der Sommerpause über eine Anhebung der Drücke diskutiert. Spa wollte man wegen der Updates nach der Sommerpause noch abwarten.

Sturz auf 3,25 Grad begrenzt

Pirelli schreibt nicht nur die Luftdrücke vor, sondern auch den maximal erlaubten Sturz. Damit sollen extreme Werte verhindert werden. Großer Sturz ist für die Kurvenfahrt gut, weil die Auflagefläche der Reifen größer ist und somit höhere Kurvengeschwindigkeiten erzielt werden. Auf den Geraden ist die Auflagefläche allerdings geringer, wodurch die Belastung auf einzelne Stellen extrem werden kann.

In Suzuka dürfen die Teams an der Vorderachse maximal 3,25 Grad negativen Sturz einstellen, an der Hinterachse 2,25 Grad. Gerade bei den vielen schnellen Kurven in Suzuka wollen die Teams so viel Sturz wie möglich.

Immerhin beim Messprozedere gibt es Positives zu vermelden: Nachdem die FIA in Singapur die Regeln klargestellt hatte, kam es zu keinerlei Zwischenfällen. Ab dem Fünf-Minuten-Signal werden nun an jedem Auto an beiden Achsen Luftdrücke kontrolliert. Sollten zu niedrige Drücke festgestellt werden, dürfen die Teams bis zum Ein-Minuten-Signal noch nachbessern.