Max Verstappen ließ sich in Singapur weder von seiner Motorpanne am Start noch vom Teamorder-Befehl in der Schlussphase davon abhalten, auf Rang acht zu fahren. Dennoch dürfte ihm seine verweigerte Teamorder noch einigen Klärungsbedarf mit Teamkollege Carlos Sainz eingebracht haben.

Die irre Aufholjagd

Rückblick: Das Rennen in Singapur begann für den 17-Jährigen mit denkbar schlechten Voraussetzungen. Beim Start blieb sein STR10 stehen und Verstappen musste deshalb mit einer Runde Verzögerung aus der Box starten. Kein Grund für den Niederländer aufzugeben. Ganz im Gegenteil, der Teenager kämpfte sich Runde für Runde zurück. "Der Start war natürlich sehr enttäuschend, aber im Rennen selbst hatten wir eine gute Pace", blickt er auf Singapur zurück.

Der Rookie fuhr während des Rennens Zeiten, die außer ihm nur die Spitzengruppe fuhr. So hatte er bald wieder den Anschluss an das hintere Feld gefunden. Von dort erkämpfte sich Verstappen einen Platz nach dem anderen und fand sich kurz vor Rennende im Kampf um Platz sieben und sogar vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz wieder. "Ich habe einfach gepusht und mir einen nach dem anderen geschnappt", erklärt der Niederländer in Suzuka.

Verstappen überzeugte in Singapur mit seiner irren Aufholjagd, Foto: Sutton
Verstappen überzeugte in Singapur mit seiner irren Aufholjagd, Foto: Sutton

Keine Spannungen

Doch dann folgte die Teamorder vom Boxenfunk. Da Kollege Sainz die frischeren Reifen hatte, sollte Verstappen Platz machen. Ein Befehl, den der 17-Jährige entschieden ignorierte. "Ich war gerade dabei Checo zu überholen und war auch sehr nah dran. Und habe dann natürlich auch in meinen Rückspiegel geschaut. Da ich aber nicht das Gefühl hatte, dass er (Sainz) nah genug dran war, habe ich beschlossen auf meiner Position zu bleiben", erklärt Verstappen seine Teamorder-Verweigerung.

Eine Aktion die für den Teenager kein Nachspiel hatte. Auch teamintern hätte es keine Spannungen gegeben. "Ich kann euch beruhigen, es hat sich in unserer Beziehung nichts verändert", erklärte Verstappen im Vorfeld des Japan Grand Prix. "Wir haben uns darüber unterhalten, alles geklärt, und nun sind wir bereit für das Rennen."

Bad Boy Max und Teamplayer Carlos?, Foto: Sutton
Bad Boy Max und Teamplayer Carlos?, Foto: Sutton

Bad Boy & Teamplayer

Dem stimmte auch Sainz in Japan zu. "Alles ist okay. Wir haben es besprochen. Ich kenne Max nun besser", erklärt der Spanier am Donnerstag. "Max spielt mehr die Rolle des Bad Boys, das wusste ich schon davor, aber nun hat er es bestätigt. Ich denke aber es gab mehr Klärungsbedarf zwischen dem Team und Max als zwischen uns beiden."

Im Gegensatz zu Verstappen will Sainz jedoch nicht das Image des Bad Boys bedienen. "Ich bin ein Teamplayer und das zeige ich hier von Anfang an. Jedes Mal wenn mich das Team um etwas gebeten hat, habe ich es gemacht. Am Ende des Tages muss ich ihnen vertrauen, meine Zukunft liegt in ihren Händen", weiß der Spanier. "Sollte ich mich also widersetzen, dann würde mich das nirgends hinführen."