Nico Hülkenberg hat die Schuld am Unfall mit Felipe Massa in Singapur auf sich genommen. Nachdem die Rennleitung den Fahrer von Force India bereits während des Grand Prix im Stadtstadt - entgegen der Meinung vieler - als Auslöser des Crashs gebrandmarkt und mit einer Strafversetzung um drei Positionen in der Startaufstellung für den Japan GP belegt hatte, gibt sich der Emmericher nun selbst reumütig.

"Natürlich habe ich mir das Videomaterial angesehen. Ich denke, ich hätte ihm vielleicht ein bisschen mehr Raum geben sollen, weil er auf den Innenbahn war. Ich hatte auf der rechten Seite ja etwas Platz", sagt Hülkenberg am Donnerstag in Suzuka. Allerdings sei die Rennsituation keine leichte gewesen. "Die Sicht ist aber schwierig, wenn du direkt nebeneinander bist. Ich dachte, ich wäre weit genug vorne, aber in der Nachbetrachtung war ich es nicht - ganz klar", gibt Hülkenberg nun zu. Zuvor hatte er noch Massa für den Unfall verantwortlich gemacht.

Hülkenberg: Hätte Massa mehr Raum geben müssen, Foto: Sutton
Hülkenberg: Hätte Massa mehr Raum geben müssen, Foto: Sutton

Hülkenberg entschuldigt sich, Massa stichelt

"Die Strafe hier müssen wir jetzt in Kauf nehmen, aber das haben wir schon akzeptiert. Wir machen jetzt weiter und geben das Beste für dieses Wochenende", sagt Hülkenberg mit etwas Abstand. Direkt nachdem die Strafe ausgesprochen worden war hatte er noch gegen die Rennleitung gewettert, die Strafe sei nicht nachvollziehbar. "Die Meinungen wurden gar nicht angehört, sie wurde einfach so ausgesprochen", sagte Hülkenberg in Singapur.

Für den Unfall hat er sich unterdessen längst bei Massa entschuldigt. "Er hat mir eine SMS geschickt, um sich zu entschuldigen, also ist alles wieder gut. Vielleicht war er zu optimistisch, die Tür auf diese Weise zuzumachen, aber das ist jetzt okay. Schön, dass ich diese Nachricht bekommen habe", sagt Massa in Japan.

Eine kleine Stichelei kann sich der Brasilianer allerdings nicht verkneifen. "Er hatte eine große Chance vorne zu bleiben, weil er viel später bremsen konnte, da seine Reifen in viel besserer Verfassung waren. Wenn er dann auf der Linie rechts geblieben wäre, dann wäre die nächste Kurve seine gewesen", sagt Massa. Tatsächlich hätte es sich bei der folgenden Ecke um eine Rechtskurve gehandet, sodass Hülkenberg im Vorteil gewesen wäre.

Wie schon Hülkenberg beklagte Massa mangelnde Sicht. "Ich konnte nichts tun, weil ich vorne war als ich aus der Box kam und nicht sehen konnte, dass da ein Auto kommt. Es war einfacher für ihn, das zu sehen, als für mich"