Die finanziellen Probleme bei Lotus nehmen weiter zu. Wie die L'Equipe berichtet, wurde dem Team aus Enstone der Zutritt zur Hospitality in Suzuka verwehrt. Nach Angaben des Blattes sollen noch offene Rechnungen für das Rennen aus dem letzten Jahr bestehen. Da diese noch nicht beglichen wurden, erhielt das Team keine Schlüssel für das Gebäude.

Keine Möbel in Singapur

Auch beim vergangenen Rennen in Singapur soll Lotus die finanziellen Schwierigkeiten zu spüren bekommen haben. Wie die L'Equipe weiter berichtet, musste sich das Team Möbel für das Paddock leihen, da Rechnungen für die Seefracht nicht beglichen wurden. "Gewisse Umstände zwingen uns zu einer etwas anderen Herangehensweise in dieser Saison. Aber eine Lösung ist nahe", sagte Vizechef Federico Gastaldi diese Woche. Zumindest die Fracht ist nun in Suzuka angekommen. Auch die Aufbauarbeiten sind in vollem Gange, eine Rennteilnahme ist demnach nicht gefährdet.

Andere Teams helfen aus

Lotus durfte sich jedoch der kulinarischen Hilfe anderer Teams gewiss sein. "Es ist schön, eine Hospitality zu sehen, wenn das Essen knapp wird. Die anderen Teams haben ihre Türen geöffnet", zeigte sich Romain Grosjean dankbar. Da die Fracht erst spät in Suzuka eintraf, hinken die Mechaniker dem Zeitplan zur Vorbereitung deutlich hinterher. Grosjean gibt sich nach außen hin gelassen. "So lange sie bis morgen aufholen, bin ich glücklich."

Für Lotus wird es immer ernster. Erst vergangene Woche erhielt Lotus eine Gnadenfrist eines britischen Gerichtes. Das Team soll dem britischen Fiskus Steuersummen und Sozialabgaben schulden, eine Insolvenz stand kurz bevor. Nur ein Brief seitens Renaults, in welchem die Absicht zur Übernahme des Rennstalls zum Ausdruck gebracht wurde, konnte den zuständigen Richter besänftigen. Allerdings lässt die Verkündung dieser Übernahme weiter auf sich warten. Bis Ende September soll Klarheit herrschen.