Bereits seit Längerem wird spekuliert, dass VW als Motorenhersteller in die Formel 1 einsteigen würde. Zum Markenbild würde es auf jeden Fall passen. Mit dem Ausstieg von Renault nach den Querelen im Red Bull-Team könnte der optimale Zeitpunkt für einen F1-Einstieg von VW gekommen sein.

Ecclestone für VW-Einstieg

Schon vor Monaten hatte Bernie Ecclestone betont, dass er einen Einstieg von VW begrüßen würde. Gerüchte, dass der Konzern das komplette Red Bull-Team aufkaufen wolle, gab es in der Vergangenheit bereits des Öfteren. Seit dem Renault-Desaster wollen diese Spekulationen aber nicht mehr abflauen. Es ist in der Tat denkbar, dass VW eine vorhandene, funktionierende Infrastruktur übernehmen würde und selbst erst einmal nur den Motor neu entwickelt. Damit könnte man einerseits die Entwicklungskosten in einem vernünftigen Rahmen halten, andererseits würde auch das Risiko eines totalen Fehlschlags reduziert werden.

Zu Anfang der Saison wollte man sich bei VW nicht konkret äußern, ob denn nun ein Formel 1-Engagement geplant sei. Allerdings hat sich nun durch den Paukenschlag von Renault eben ausgerechnet bei Red Bull eine Lücke aufgetan, die sich wie geschaffen für Volkswagen präsentiert, zumal Red Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz angesichts der schwierigen Lage seines Teams immer wieder mit einem Ausstieg aus der Königsklasse droht. Mit einem konkurrenzfähigen Motor würde die Situation gleich wieder ganz anders aussehen.

Formel 1-Engagement zur Image-Politur?

Durch den aktuellen VW-Skandal nach der Fälschung von Abgaswerten in den USA ist der VW-Konzern in der Öffentlichkeit schwer angeschlagen, der Vorstand steht international unter Beschuss und die VW-Aktien sinken ins Bodenlose. Ein mögliches Engagement in der Königsklasse des Rennsports könnte von den Negativschlagzeilen ablenken und das beschädigte Markenimage wieder polieren.

Red Bull: Bald mit VW-Motoren unterwegs?, Foto: Sutton
Red Bull: Bald mit VW-Motoren unterwegs?, Foto: Sutton

Immerhin ist die notwendige Technologie für einen schnellen Einstieg als Motorenhersteller im Volkswagen-Konzern bereits vorhanden. Die entsprechende Hybridtechnologie nutzt man bei Audi und Porsche für Langstreckenrennen und unter Insidern wird gemunkelt, dass im Entwicklungszentrum in Wolfsburg ein nahezu kompletter Formel 1-Motor bereit steht.