Mit Platz zwei feierte Daniel Ricciardo das beste Saisonresultat für Red Bull und Daniil Kvyat rundete mit Rang vier ein rundum gelungenes Wochenende ab. Beide können sich nicht darauf ausruhen, doch der knappe Zeitplan ist eine gute Nachricht für das Team von Christian Horner: Die Motivation, die der warme Punktestrom aus Singapur dem Team gegeben hat, kann gleich in weitere gute Resultate umgewandelt werden.

Von der Streckencharakteristik spricht nichts dagegen: In Japan kommt es auf aerodynamische Effizienz - eine Domäne von Red Bull - und etwas weniger auf Power an (wenn auch nicht ganz so wenig wie in Singapur). Hinzu kommt der fantastische Suzuka International Racing Course, der bei den Fahrern für Begeisterung sorgt: Daniil Kvyat kann sich gar nicht entscheiden, welche Kurve er zu seinem Favoriten erklären soll: "Es gibt so viele schnelle Stellen: Die Doppellinks von Spoon, auch die 130R kann im Regen eine echte Herausforderung werden."

Aber zumeist denken die Fahrer an den ersten Sektor: "Die Esses sind wirklich schwierig", erläutert der Russe weiter. "Wenn man hier irgendetwas falsch macht, ist die gesamte Runde dahin. Man muss absolut präzise sein - brillant!" Auch Ricciardo freut sich auf den ersten Sektor, der als eine der herausragendsten Kurvenkombinationen der Welt gilt: "Wenn man beim Setup des Autos einem Streckenteil Priorität geben will, dann ist es dieser Sektor. Wenn man all die Links-rechts-links-rechts-Kurven richtig hinbekommt, ist man normalerweise in einer guten Position für den Rest der Runde." Und in solchen Disziplinen gilt Red Bull als herausragend.

Reif fürs Podium: Daniil Kvyat muss für den Traum in Japan aber gegen Ferrari und Mercedes kämpfen, Foto: Sutton
Reif fürs Podium: Daniil Kvyat muss für den Traum in Japan aber gegen Ferrari und Mercedes kämpfen, Foto: Sutton

Der WM-Siebte, der an Kvyat wieder vorbeigezogen ist, beschreibt die Strecke, die nicht wenige Fahrer zu ihrer absoluten Lieblingsstrecke auserkoren haben, in wenigen Worten: "Sie ist schnell, flüssig und hat alles. Schnelle Stellen, langsame Stellen, Steigungen, Gefälle. Eine wundervolle Strecke." Doch nicht nur der faszinierende Kurs im Land der aufgehenden Sonne begeistert den Australier, auch die Kultur: "Ich bin total fasziniert von Tokio. Ich liebe es, in diesen kleinen Bars zu entspannen. Verrückte, kleine Locations von vielleicht fünf Quadratmetern. Eine tolle Erfahrung."

Red Bull: Suzuka Bilanz

Red Bull in Suzuka: Bereits vier Siege konnte die britisch-österreichische Mannschaft in Suzuka feiern, die allesamt auf das Konto von Sebastian Vettel gingen. Abgerundet wird die bärenstarke Bilanz von einem zweiten und zwei dritten Rängen. Den einzigen Ausfall musste 2006 David Coulthard hinnehmen.

Daniel Ricciardo in Suzuka: Der Australier schrammte im Vorjahr als Vierter knapp am Podium vorbei, fuhr aber sein mit Abstand bestes Ergebnis ein. Zuvor war Ricciardo nicht über den zehnten Platz hinausgekommen.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Suzuka stellt noch einmal eine gute Chance für Red Bull dar, ein starkes Resultat einzufahren, bevor es wieder auf Strecken mit längeren Geraden geht. Aber Vorsicht: Mercedes wird in Japan zurück sein. Ein Podiumsplatz wird also um einiges schwieriger werden. Die Fortschritte bei Red Bull sind jedoch unübersehbar. Ricciardo und Kvyat gehören nicht mehr nur auf die erweiterte Favoritenliste - sofern Mercedes nicht wieder vollends dominiert. (Heiko Stritzke)