Flop: Zuschauer auf der Strecke

Während des Rennens stand plötzlich ein Zuschauer auf der Strecke und das Safety-Car wurde herausgeschickt, um drohendes Unheil zu vermeiden. Anders als bei vorherigen Vorfällen mit Personen auf der Strecke schien der Mann jedoch weder gegen irgendwas protestieren zu wollen, noch verwirrt zu sein.

Stattdessen schien er seelenruhig ein Foto zu machen und kletterte nach kurzer Zeit bereits wieder durch eine Lücke in der Mauer und war verschwunden. Ins Rennen hatte er damit jedoch bereits eingegriffen und das Sicherheitspersonal am Marina Bay Street Circuit alt aussehen lassen, das solche Zwischenfälle verhinden soll.

Top: Ferrari mit drittem Saison-Sieg

Die Scuderia erhoffte sich vor der Saison drei Siege. In Singapur war es bereits soweit und Sebastian Vettel überquerte zum dritten Mal das Ziel als Erster. Teamchef Maurizio Arrivabene zog die Konsequenzen: "Ich habe auf fünf Siege erhöht." Von der Pole Position hatte der vierfache Weltmeister zuvor ein makelloses Rennen gezeigt und das Rennen kontrolliert. Auch wenn er seinen Vorsprung verlor, profitierte er von den Safety-Car-Phasen denn er konnte ohne großen Zeitverlust die Reifen wechseln und sie danach schonen. Arrivabene ist optimistisch, dass jetzt der Wendepunkt im Kampf gegen Mercedes gekommen ist.

Flop: Mercedes fehlt der Grip beim Nachtrennen

Im ersten Training waren die Silberpfeile noch ganz vorne. Danach ging es jedoch nicht mehr wirklich voran und sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen war nicht mehr drin, als sich als dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull einzuordnen. "Man muss die richtige Balance finden", betonte Wolff und vermutet darin das Problem des vergangenen Wochenendes. "Ich glaube nicht, dass jemand 1,5 Sekunden innerhalb einer Woche gefunden hat."

Hamilton musste mit Problemen aufgeben, Foto: Motorsport-Magazin.com
Hamilton musste mit Problemen aufgeben, Foto: Motorsport-Magazin.com

Zu diesem Zeitpunkt glaubt das Team an ein einmaliges Problem, wenngleich die Ursachenforschung jetzt oberste Priorität hat. "Panik würde wohl erst ausbrechen, wenn Mercedes auch in Japan derart hinterherhinkt", fügte der Mercedes-Teamchef hinzu. Doch davon ist nicht auszugehen, nachdem Mercedes bislang zehn der dreizehn Rennen für sich entscheiden konnte.

Doch damit nicht genug. Vor dem Start plagten Nico Rosberg Software-Probleme, die jedoch schnell aussortiert werden konnte. Im Rennen konnte der Deutsche dann Schadensbegrenzung betreiben und fuhr auf Platz vier ins Ziel. Lewis Hamilton erlitt hingegen erst im Rennen ein Problem. Ein Kleinteil löste sich und sorgte für verminderte Leistung. Damit fiel der Brite Runde für Runde weiter zurück, bevor er schlussendlich aufgab.

Top: Red Bull kämpft um den Sieg

Red Bull hat sich in Singapur eindrucksvoll zurückgemeldet. Von einer guten Leistung war das Team jedoch bereits im Vorfeld ausgegangen, da der Motor eine eher nebensächliche Rolle auf dem Straßenkurs spielt und das Aerodynamikpaket des RB11 wahrscheinlich zu den besten im Feld zählt. Bereits im zweiten Training machte das Team in Form von Daniil Kvyat zum ersten Mal auf sich Aufmerksam, als der Russe die Bestzeit setzte.

In der Qualifikation konnte sich das Team aus Milton Keynes die Plätze zwei und vier erfahren und schlug damit Mercedes. Im Rennen schien für Daniel Ricciardo sogar mehr möglich zu sein, doch die Safety-Car-Phasen kamen ungefähr zu den vorhergesagten Stopprunden, sodass dem Australier keine strategischen Mittel blieben. Ein Überholmanöver auf der Strecke ist ohne deutlich überlegenes Auto oder einen Fahrfehler beinahe unmöglich, sodass er auf dem zweiten Platz ins Ziel kam und damit immerhin sein bestes Saisonergebnis einfahren konnte.

Flop: Ferrari-Aufreger nach dem Rennen

Große Aufregung nach dem Nachtrennen der Formel 1. Plötzlich wurde Ferrari zu den Rennkommissaren gebeten. Als Grund wurde nur ein Paragraph genannt, der auf einen Verstoß gegen die Anweisungen der Offiziellen zum sicheren Ablauf des Events hindeutet. War damit etwa Vettels Versuch gemeint, eine Ferrari-Flagge mit auf das Podium zu schmuggeln?

Erst nach einer Weile gab es die Aufklärung: Den Ferrari-Mechanikern konnte es nicht schnell genug gehen. Sie wollten zum Podium auf einem Weg, der von der Security mit dem Hinweis auf Parc Ferme versperrt war. Die Mitarbeiter der Scuderia ließen sich jedoch nicht aufhalten und bahnten sich ihren Weg und verstießen damit klar gegen die Sicherheitsvorkehrungen. Strafe? Fehlanzeige! Mit einer Entschuldigung war es bereits getan. Also viel Aufregung um nichts.

Top: Verstappen mit starker Aufholjagd

Für Max Verstappen wandelte sich das Rennen von einem Albtraum doch noch zum Guten. Beim Start blieb der STR10 des 17-Jährigen plötzlich stehen und musste mit einer Runde Verzögerung aus der Box nachstarten. Schlechte Vorraussetzungen also, um weitere Punkte zu sammeln. Doch Verstappen ließ sich davon nicht aufhalten. Er fuhr Zeiten, die außer ihm nur die Spitzengruppe fuhr und holte Sekunde für Sekunde auf.

Verstappen weigerte sich, Sainz vorbei zu lassen, Foto: Sutton
Verstappen weigerte sich, Sainz vorbei zu lassen, Foto: Sutton

Seine Bemühungen wurden belohnt. Beim ersten Safety-Car durfte sich der Toro-Rosso-Pilot zurückrunden und fand kurz darauf den Anschluss an das hintere Feld. Er erkämpfte sich einen Platz nach dem anderen und fand sich kurz vor dem Rennende im Kampf um Platz sieben und sogar vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz Jr. wieder. Dieser hatte bessere Reifen, weshalb dem Niederländer per Funk mitgeteilt wurde, er solle den Spanier vorbeilassen, da dieser bessere Chancen habe, den vor ihm fahrenden Sergio Perez zu überholen.

Verstappen weigerte sich und aus eigener Kraft fand Sainz keinen Weg vorbei. Nach einem Horrorstart durfte er sich am Ende doch noch über Platz acht freuen. Sein Vater, Jos Verstappen, machte seinem Ruf als strenger Fahrer alle Ehre. Gegenüber Motorsport-Magazin.com kommentierte er den verweigerten Platztausch seinen Sohnes so: "Wenn er das gemacht hätte, wäre ich böse gewesen."

Flop: Unberechtigte Strafe für Hülkenberg

Felipe Massa räumte nach seinem ersten Boxenbesuch beim rausfahren Nico Hülkenberg ab. Eigentlich eine klare Sache, denn beim Ausfahren aus der Box, bekommt der Fahrer eine blaue Flagge und muss auf den Verkehr achten. Die Stewarts sahen das anders. Hülkenberg muss im nächsten Rennen drei Plätze weiter hinten starten und der Force-India-Pilot ist sauer: "Die Strafe ist nicht nachvollziehbar. Die Meinungen wurden gar nicht angehört, sie wurde einfach so ausgesprochen." Ob sein Team Protest einlegen wird, ist noch unklar.