Jenson Button steht übereinstimmenden britischen Medienberichten zufolge unmittelbar vor dem Karriereende. Wie mehrere Zeitungen am Montag berichten, wird der Brite am kommenden Wochenende im Rahmen des Großen Preises von Japan seinen Rücktritt bekanntgeben. Japan ist die Heimat von Buttons Ehefrau Jessica, wodurch das Land für ihn zu einer zweiten Heimat wurde. Auch Michael Schumacher verkündete sein Karriereende 2012 in Suzuka.

Bereits in Singapur war Button angesichts seiner sarkastischen Funksprüche deutlich anzumerken gewesen, dass er mit nicht mehr allzu viel Freude bei der Sache war. Schlussendlich gab er das Rennen mit dem unfahrbaren McLaren-Honda auf.

Weltmeister 2009

Buttons Vertrag für die laufende Saison war erst gegen Ende 2014 verlängert worden. Zuletzt hatte der Brite erklärt, nicht erneut so lange auf eine Entscheidung des Teams warten zu wollen. "Sollte ich im kommenden Jahr noch in der Formel 1 tätig sein, dann nur für McLaren", hatte der 35-jährige Routinier angekündigt. Eine Entscheidung scheint nun gefallen zu sein.

Mit 278 Rennstarts ist Button der aktuell längst dienende Pilot der Formel 1. Der Brite feierte 2000 sein Debüt in der Königsklasse und fuhr unter anderem für Williams, Benetton, BAR und Honda. Seinen größten Erfolg feierte Button 2009 mit dem überraschenden Gewinn des Weltmeistertitels, begünstigt durch den von Ross Brawn erfundenen Doppeldiffusor. Seit 2010 steht der 15-fache Grand-Prix-Sieger bei McLaren unter Vertrag.

Button krönte sich 2009 zum Weltmeister, Foto: Brawn GP
Button krönte sich 2009 zum Weltmeister, Foto: Brawn GP

Nachfolge: Vandoorne oder Magnussen?

Für Buttons Nachfolge kommen zwei Kandidaten in Frage, die beide aus dem McLaren-Nachwuchsprogramm stammen. Zum einen der Belgier Stoffel Vandoorne, der vor dem Gewinn der GP2-Meisterschaft steht, und zum anderen der Däne Kevin Magnussen, der 2014 bereits die komplette Saison als Einsatzpilot für McLaren in der Formel 1 bestritt.

Folgt Magnussen auf Button?, Foto: Sutton
Folgt Magnussen auf Button?, Foto: Sutton

Mit dem bevorstehenden Rücktritt Buttons löst sich für McLaren somit vermutlich das Problem, für gleich zwei hoffnungsvolle Nachwuchspiloten Cockpits finden zu müssen. "Kevin und Stoffel sind zwei sehr gute Fahrer. Wir erwarten, dass beide in der Formel 1 fahren werden. Wenn wir sie aber nicht zuhause einsetzen oder unterbringen können, dann werden wir unser Bestes geben, damit sie im nächsten Jahr Rennen fahren können", hatte Renndirektor Eric Boullier jüngst gesagt.

Sollte McLarens Wahl nicht auf Magnussen fallen, könnte der Däne das Team verlassen. "Es ist wird kein Jahr mehr ohne Racing geben - auf keinen Fall, im Leben nicht", hatte der derzeitige McLaren-Simulator-Pilot im August angekündigt. Zuletzt war Magnussen mit dem neuen Haas Team in Verbindung gebracht worden, aber auch ein Wechsel in die IndyCar Series stellt für ihn eine Option dar.