Max Verstappen hat in Singapur auf zweierlei Weise bewiesen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Zum einen gelang ihm eine beeindruckende Aufholjagd in die Punkte, nachdem er seinen Toro Rosso in der Startaufstellung abgewürgt hatte und damit dem Feld hinterherfahren musste. Zum anderen widersetzte er sich der Teamorder, Teamkollege Carlos Sainz vorbeizulassen.

Nach dem Rennen stellte sich nicht nur sein Chef Franz Tost hinter ihn, sondern auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der den Youngster in absehbarer Zeit beim großen Schwesterteam sieht. "Max leistet großartige Arbeit und er wird uns wohl in ein oder zwei Saisons Kopfschmerzen bereiten", sagte er gegenüber dem Guardian.

Kopfschmerzen mögen negativ klingen, doch in diesem Fall stehen sie für die Qual der Wahl und damit ein Luxusproblem. Denn Red Bull kann aufgrund der Nachwuchsförderung aus dem Vollen schöpfen. "Es ist ein großartiges Problem und die Fahrer-Qualität, die wir in unserer Gruppe haben, ist fantastisch."

Horner betonte, wie wichtig das Nachwuchsprogramm ist. "Es zeigt, dass es sich lohnt, in die Jugend zu investieren. Das haben wir mit Sebastian [Vettel], Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat und diesen beiden Youngstern [bei Toro Rosso] demonstriert. Das bestätigt das Red-Bull-Programm, reinem Talent eine Chance zu geben", betonte Horner.

Beim Ungarn GP waren mit Vettel, Kvyat, Ricciardo und Verstappen vier aktuelle oder ehemalige Piloten aus dem Förderprogramm auf die Positionen eins bis vier gefahren. "Es zeigt, dass es funktioniert und Weltmeister erschafft anstatt einen großen Scheck zu brauchen, um einen aktuellen oder früheren [Weltmeister] zu bekommen."