Die einen himmelhoch jauchzend, die anderen zu Tode betrübt: Während die Scuderia Platz 1 und 3 feiert, muss sich Mercedes mit dem vierten Platz zufrieden geben. Und während Sebastian Vettel über seinen dritten Sieg 2015 jubelt, grübelt Kimi Räikkönen über die Probleme, die er am Samstag und am Rennsonntag mit seinem SF15-T hatte. Die Gründe erschließen sich dem Finnen noch nicht. "Am Freitag lief es ganz gut, gestern weniger. Ich war überrascht über den dritten Startplatz", sagte der Iceman.

Als Räikkönen vor Rennstart auf dem Weg in die Startaufstellung gewesen ist, funkte er noch an die Box, das Auto fühle sich wesentlich besser an als am Vortag. Entsprechend sagte er nach dem Rennen: "Ich hatte gehofft, dass es heute besser laufen wird, aber letztlich war es wieder ein Kampf." Der erste Rennabschnitt verlief recht vielversprechend: "Ich konnte mit den Piloten vor mir mithalten, aber dann haben die Reifen abgebaut."

Räikkönen zufrieden mit Podium

Tatsächlich schien der Finne nur phasenweise mit den Topzeiten mithalten zu können, die Teamkollege Sebastian Vettel in den Asphalt gebrannt hat. Im letzten Stint vergrößerte sich Räikkönens bis dahin recht konstanter Abstand von rund sechs Sekunden bis auf 17 Sekunden. Durch einen mäßigen Boxenstopp während der Virtual Safety Car-Phase büßte er bereits etwas Zeit ein. Der restliche Rückstand summierte sich dann von Runde zu Runde. Aufs Podium ist er immerhin aus eigener Kraft gefahren. "Mit den Problemen auf den dritten Platz zu fahren, ist toll. Wir haben jetzt die Chance, darauf aufzubauen", gibt sich Räikkönen optimistisch.

Freunde unter sich, Foto: Sutton
Freunde unter sich, Foto: Sutton

Dass der Respekt zwischen Räikkönen und Vettel groß ist, zeigte sich auch nach Rennende. "Ich bin lieber mit ihm im selben Team, wenn er gewinnt und ich Dritter werde, als wenn er für ein anderes Team fahren würde", lautet Räikkönens ungewöhnliches Freundschaftsbekenntnis. "Es ist eine Win-Win-Situation. Ich hatte zwar nicht die besten Tage hier, muss aber auch fairerweise zugeben, dass er schneller war als ich. Wir werden es nächstes Wochenende wieder versuchen und ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch weitere gute Zweikämpfe haben werden. Als Team arbeiten wir gut zusammen"

Räikkönen sieht auch keine großen Probleme, selbst wenn sich die Beiden einmal in die Quere kommen sollten: "Das Wichtigste ist, dass wir darüber sprechen und die Probleme lösen können, sollte es je zu welchen kommen. Ich freue mich für ihn und für das Team." Rückblickend auf den Saisonverlauf, gibt schlägt der Iceman selbstkritische Töne an: "Wir hatten einige Male die Chance, aufs Podium zu kommen, aber entweder ist mir ein Fehler unterlaufen oder etwas anderes ist passiert. "