Viel wird momentan berichtet über die Zukunft des Red-Bull-Teams. Die dringendste Frage: Mit welchem Motor tritt das Team in der kommenden Saison an? Die Trennung von Renault ist erfolgt, Mercedes hat kein Interesse, bliebe als konkurrenzfähige Möglichkeit nur Ferrari. Teamchef Christian Horner erklärte nun, dass eine Einigung mit den Italienern kurz bevorsteht.

"Im Moment verhandeln wir. Es sieht danach aus, als ob es passieren würde. Ferrari würde für uns die beste Möglichkeit für einen wettbewerbsfähigen Motor für die kommenden paar Jahre darstellen", sagte Horner der BBC. Fragen, warum ein Arrangement mit Mercedes nicht zustande gekommen ist, leitet er direkt nach Brixworth weiter. "Das muss man Toto [Wolff] fragen. Ich weiß nicht, warum sie lieber Manor als Red Bull ausstatten", gab sich Horner ziemlich wortkarg. Die Partnerschaft zwischen Mercedes und Manor scheint so gut wie besiegelt, Niki Lauda plauderte bei RTL bereits darüber.

Dass es überhaupt zur Trennung zwischen Red Bull und dem langjährigen Partner Renault gekommen ist, liegt laut Horner nicht nur daran, dass die Franzosen die Regeländerungen nicht hinbekommen haben. "Wir haben viel Erfolg gehabt mit ihnen in der V8-Ära. Als sich die Regeln geändert hatten, haben sie sich dieser Aufgabe angenommen", erklärt er.

Renault hat nicht genug investiert

Nachdem der Misserfolg sichtbar wurde, hätte das Unternehmen vor allem nicht genug finanzielle Mittel in die Hand genommen. "Leider sind sie zurückgefallen und das nötige Investment sehen wir nicht. Damit Renault zu Mercedes und Ferrari aufschließen kann, dauert es drei Saisons", stellt der Brite fest. Ein Zeitraum, der nicht infrage kommt in einem Team wie Red Bull. "Wir als Kundenteam könne es uns nicht leisten, so lange zu warten und noch so ein Jahr zu durchleben wie jetzt. Ohne die Schuld des Teams sind wir ins Hintertreffen geraten", ist er überzeugt.

Zuletzt wurden Gerüchte laut, VW könnte in die Formel 1 einsteigen, Eddie Jordan sieht den Konzern als Käufer des Red-Bull-Teams, der Brausekonzern würde nur noch als Hauptsponsor fungieren. Dementieren will Horner das nicht, er würde VW in der Formel 1 mit offenen Armen empfangen.

"Wenn VW in die Formel 1 kommt, wäre das eine tolle Sache für die Serie. Natürlich haben sie Interesse bekundet wenn auch nicht so viel wie gesagt wird. Für die Formel 1 wäre es großartig, wenn sie kommen", so Horner. Jedoch befasse sich dieses Thema mit der mittelfristigen Zukunft, kurzfristig will Red Bull selbst wieder Erfolg haben. "Wir haben heute Probleme und brauchen im kommenden Jahr einen Raketenmotor", stellt er unmissverständlich klar.