Die Erwartungen waren groß vor dem Singapur GP. Vor allem Fernando Alonso vertröstete sich und die Fans damit, dass der Marina Bay Street Circuit dem MP4-30 liegen müsste. "Das wird eine Gelegenheit für uns bezüglich der Streckenführung. Aber es wäre falsch, all unsere Hoffnungen auf ein Rennen zu setzen. Wenn dort irgendetwas passiert, wäre es noch frustrierender", mahnte der Spanier trotz allem zur Vorsicht. Zumindest das Qualifying lief noch nicht ganz nach Plan, auch wenn viel mehr nicht drin gewesen wäre.

In den Trainings sah alles danach aus, als könnte zumindest ein McLaren den Sprung in Q3 schaffen. Startplatz zwölf ist aber dennoch keine Enttäuschung für Alonso: "Nein, definitiv nicht. Training ist Training und im Qualifying hat jeder plötzlich auf einen magischen Knopf für extra Power gedrückt. So einen Knopf haben wir leider nicht." Mit stumpfen Waffen sieht sich der Asturier dennoch gut aufgestellt. "Wir sind froh, dass wir hier mit dem Mittelfeld kämpfen können."

Jenson Button hatte mit Untersteuern zu kämpfen, Foto: Sutton
Jenson Button hatte mit Untersteuern zu kämpfen, Foto: Sutton

Ohne gelbe Flaggen gegen Ende von Q2 wäre sogar noch mehr möglich gewesen. "Die Plätze elf und zwölf wären drin gewesen. Mehr allerdings nicht, denn wir sind ungefähr eine halbe Sekunde weg von den Top-10", gibt Alonso zu. Besonders freut den Spanier die Tatsache, dass er seinen Teamkollegen in Schach halten konnte. "Im Qualifying war der Abstand zwischen mir und Jenson noch nie so groß wie hier. Dieses Wochenende gibt es nichts zu beschweren." Zumindest bis jetzt. Wie auch schon Button freut sich Alonso über den Farbwechsel an der Spitze. "Es ist schön, nach so vielen Mercedes-Poles da vorne eine bunte Mischung zu haben", sagt er.

Untersteuern bremst Button aus

Weniger zufrieden, aber dennoch guter Dinge, ist Button. "Ich hatte dieses Wochenende bislang mit der Balance zu kämpfen. Im zweiten Outing in Q1 hatte ich das Gefühl, dass die Vorderreifen wegen der Bremsen stark erhitzen. Dadurch bekam ich massiv Untersteuern", fasst der Brite sein Qualifying zusammen. Die einzige Möglichkeit war, den Frontflügel steiler einzustellen. "Mein schnellster Run in Q2 war auf alten Reifen und da war ich nur zwei Zehntel langsamer als die Autos vor mir auf neuen Reifen. Wir haben dann für den neuen Reifensatz den Frontflügel noch steiler eingestellt, ich hatte aber trotzdem viel Untersteuern", rätselt der Brite. Für morgen erwartet sich Button eine Menge Action, auch wenn Überholen schwierig werden wird.