Überraschungen gab es im heutigen Qualifying in den ersten Startreihen, business as usual hingegen in der letzten. Die Manor-Piloten kämpfen erneut mit stumpfen Waffen gegen die direkte Konkurrenz. Erschreckend groß der Abstand vom 19.-platzierten Will Stevens zu seinem nächsten Konkurrenten Pastor Maldonado: satte 3,698 Sekunden liegen zwischen den Beiden. F1-Neuling Alexander Rossi büßt gar eine halbe Sekunde mehr ein.

Auf der Suche nach dem Groove

Nachdem Rossi seinem wesentlich routinierteren Teamkollegen Stevens am Freitag gefährlich nahe gekommen ist, im dritten Freien Training sogar vor ihm landete, drehte der Brite den Spieß im Qualifying wieder um. Teamchef John Booth ist zufrieden mit der Leistung von Stevens: "Will hatte ein hartes Wochenende bis zum Qualifying. Aber am Nachmittag hat er eine fantastische Runde aus der Tasche gezaubert. Er ist zum ersten Mal hier und auch wenn es eine Weile dauerte, bis er seinen Groove gefunden hat, ist er jetzt in der Position, morgen ein gutes Rennen abliefern zu können."

Unfallfrei, wenn es darauf ankommt: Alexander Rossi, Foto: Sutton
Unfallfrei, wenn es darauf ankommt: Alexander Rossi, Foto: Sutton

Rossi hingegen fuhr schon in der GP2 in Singapur. "Bis zum Qualifying sah es so aus, dass Alex es gegen Will schaffen könnte. Alex kennt den Kurs aus seiner Zeit in der GP2, aber er ist das erste Mal hier in einem F1-Auto und natürlich ist es für ihn eine große Sache", sagt John Booth über den Neuling. "Klar ist, dass wir für morgen ein enges Rennen zwischen den Beiden erwarten. Wir freuen uns darauf."

Rossi: Primärziel verfehlt

Rossi selbst fühlt sich jetzt schon ziemlich wohl im Auto. "Doch mein Ziel war es, mich vor meinem neuen Teamkollegen zu qualifizieren", sagt der US-Amerikaner. "Daher ist das schon eine Enttäuschung für mich." Die Umstellung zwischen GP2 und F1 fiel dem Manor-Piloten nicht sonderlich schwer. "Für mich gab es keine großen Herausforderungen. Das F1-Auto ist halt anders als ein GP2-Bolide. Das komplizierteste ist, das Maximum herauszuholen."

Im Qualifying sah es für Rossi zunächst ganz gut aus. "Im Vergleich zu Will hatte ich im ersten Abschnitt von Q1 eine gute Pace. Im zweiten Teil habe ich es einfach nicht geschafft. Ich machte zwei Fehler, habe mich verbremst und musste eine weitere Linie fahren", fasst er die Niederlage gegen Stevens zusammen. Für den Briten selbst war das Wochenende bislang ein großer Kampf: "Dieses Wochenende war bisher das härteste in der ganzen Saison. " Nach einem vielversprechenden Longrun und einem gelungenen Qualifying ist er nun wesentlich optimistischer: "Morgen stehe ich nun wesentlich positiver gegenüber und freue mich, hier mein erstes Rennen bestreiten zu dürfen."