Nach seinem frühen Aus im Qualifying für den Singapur GP war Pastor Maldonado sichtlich frustriert. Nur Startplatz 18 wurde es am Ende für den Venezolaner. "Es war sehr hart und schwierig, das Auto zu verstehen. Vor allem die Reifen waren problematisch. Aber wir arbeiten alle zusammen", so Maldonado.

Das große Problem des Lotus-Piloten: Er bekam seine Reifen bereits das ganze Wochenende über nicht in das nötige Temperaturfenster. Dadurch fehlte im sowohl auf der Vorder-, als auch auf der Hinterachse der Grip. Den Fehler sucht er jedoch auch bei sich selbst. "Vielleicht habe ich zu viel von den Reifen gefordert. Wir müssen das analysieren und versuchen, daraus zu lernen, denn was hier passiert, ist total anders als auf anderen Strecken", zeigte er sich ebenso selbstkritisch wie ratlos.

Die neuen Reifendrücke, die seit Monza gelten und deren Messungen nun präzisiert wurden, haben nach Meinung Maldonados keinen Einfluss. Insgesamt sei es nicht möglich, einen einzelnen Faktor herauszustellen. "Wenn man auf die Daten schaut, läuft vieles zusammen. Jeder hat dieselben Reifen, aber jeder hat andere Autos. Jeder hat einen anderen Fahrstil, jeder hat vielleicht andere Drücke, es ist schwierig, eine klare Erklärung zu finden", meint er.

Keine Erklärung für Grosjean-Performance

Den Unterschied zu seinem Teamkollegen Romain Grosjean, der es immerhin in Q3 schaffte, konnte er sich ebenso wenig erklären. "Wir haben beide viel gemacht an diesem Wochenende, hatten eine ähnliche Pace. Er hat im Qualifying etwas gefunden, was ihm geholfen hat, in Q3 zu kommen. Ich weiß nicht, was sie probiert und gefunden haben, aber er hat sich verbessert. Denn eigentlich hatten wir nicht damit gerechnet, überhaupt um Q3 kämpfen zu können", zeigte er sich gegenüber Motorsport-Magazin.com von der Performance seines Kollegen überrascht.

Im Rennen hofft Maldonado auf einen ähnlichen Verlauf wie oftmals in Singapur, mit viel Chaos. "Normalerweise ist es hier ein kompliziertes Rennen. Wir müssen von Beginn an clever sein, müssen zur richtigen Zeit mit den richtigen Reifen fahren. Was immer passieren kann, ist ein Safety Car. Daher ist die Strategie hier der Schlüssel", so der 30-Jährige. Das Thema Reifen sollte im Rennen nicht die entscheidende Rolle spielen, wie im Qualifying, meint er. "Auf Long Runs forderst du die Reifen nicht zu sehr. Im Qualifying hat man wenig Sprit, man bremst spät, packt viel Energie in die Vorderreifen. Im Rennen ist man normalerweise sanfter mit allem", erklärt er den Unterschied.