Wohl kein Team hat den Singapur GP so sehr herbeigesehnt wie McLaren. Auf den letzten beiden Strecken in Spa und Monza mit ihren Highspeed-Geraden war die Unterlegenheit des Honda-Motors allzu deutlich hervorgetreten. In den ersten Trainings-Sessions machte zumindest Fernando Alonso den Eindruck, um Punkte mitfahren zu können.

Im ersten Training am Mittag wurde der Spanier Elfter, am Nachmittag in der zweiten Session sogar Achter. "Die ersten drei Teams sind sehr schnell. Danach folgt eine Gruppe, die um die Plätze sieben bis 14 kämpft. Wenn alles gut läuft, können wir dort vorne mit dabei sein", sagte Alonso und gab gleich die Ersatz-Strategie aus: "Wenn wir das am Samstag nicht schaffen, sparen wir Reifen für das Rennen."

Button mit anderer Ausbaustufe als Alonso

Für Jenson Button lief es dagegen nicht so gut. Der Brite beendete die Trainings als Vierzehnter und Fünfzehnter. Er erklärte den Abstand zu Alonso mit einer anderen Ausbaustufe des Motors, die der Teamkollege im Auto gehabt habe. "Er konnte damit Dinge tun, die ich nicht tun konnte", so Button. Die Abstände nach vorne seien sehr groß. Vor allem vom Force India war der Ex-Weltmeister beeindruckt. Dennoch glaubt er daran, dass das 3. Qualifying möglich ist.

Erleichterung in Singapur? McLarens Renndirektor Eric Boullier, Foto: Sutton
Erleichterung in Singapur? McLarens Renndirektor Eric Boullier, Foto: Sutton

Renndirektor Eric Boullier schürte die Erwartungen. "Ich will nicht zu viel versprechen, aber die heutigen Ergebnisse kann man wohl als ermutigend betrachten. Fernandos beste Runde lag nur acht Zehntel hinter der Spitze", gab der Franzose zu Protokoll. Die Erleichterung über das ordentliche Ergebnis war herauszuhören. Das Team steht stark unter Druck und muss in Singapur dringend liefern.

Alsonso ist als einer der wenigen mit dem Streckenumbau zufrieden

Zu den Veränderungen an der Strecke befragt hatten die beiden Piloten unterschiedliche Meinungen. Alonso äußerte sich positiv: "Es ist sicherer jetzt. Das Ziel der Änderungen wurde erreicht. Es gibt eine Möglichkeit zum Überholen mehr in Kurve 13, da wurde die Strecke verbreitert. Hoffentlich sehen wir da viel Action." Button dagegen stimmte in den Chor der meisten anderen Fahrer ein, die ablehnend reagierten: "Letztes Jahr war es mehr Geschwindigkeit. Es war enger. Es fühlte sich gut an, richtig. Das tut es jetzt nicht mehr."