Manor erlebte ein bitteren Auftakt ins Singapur Wochenende. Im ersten Freien Training setzte Formel-1-Neuling Alexander Rossi den Boliden so unsanft gegen die Wand, dass die Mannschaft von John Booth das Auto nicht mehr für FP2 herrichten konnte. Nur drei Runden am Ende der Session konnte Rossi noch fahren.

Auch Stevens versenkte den Manor in der Mauer, Foto: Sutton
Auch Stevens versenkte den Manor in der Mauer, Foto: Sutton

Als Rossi wieder fahren konnte, war Teamkollege Will Stevens längst schon ausgeknockt. Der Brite tat es seinem US-amerikanischen Teamkollegen gleich und parkte den Manor ebenfalls in der Mauer. Beide Piloten schlugen so unglücklich mit der Hinterachse in die Begrenzung ein, dass die Getriebe dabei beschädigt wurden.

Stadtkurse wie Singapur sind wegen der nahen Wände am Kurvenausgang prädestiniert für derlei Schäden. Wenn die Autos parallel zur Wand mit der Hinterachse die Mauer touchieren, muss oftmals das Getriebe dran glauben, auch wenn die Zwischenfälle nicht dramatisch aussehen. Die Antriebswelle gibt den Schlag ungedämpft an das Getriebe weiter.

Normalerweise ist das am Freitag kein Problem, weil erst am Samstag die Getriebe im Einsatz sein müssen, die auch im Rennen zum Einsatz kommen und sechs aufeinanderfolgende Rennen überstehen müssen. Weil Manor jedoch finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, kommen hier schon am Freitag die Einsatzgetriebe zum Einsatz.

Sportdirektor nimmt's gelassen

Entsprechend teuer kommt Manor der Freitag zu stehen. Zahlreiche neue Aufhängungsteile, zwei neue Getriebe. "Sowas passiert eben. Das ist eben die Natur des Spiels", meinte Manors Sportdirektor Graeme Lowdon zu Motorsport-Magazin.com.

Neben der finanziellen Bestrafung gibt es auch noch eine sportliche Strafe, die Stevens und Rossi allerdings nicht besonders hart treffen wird. Für den außerplanmäßigen Getriebewechsel gibt es jeweils eine Rückversetzung um fünf Plätze. Rossi übernimmt als Merhi-Ersatz dessen Material. Da sich die beiden Manor-Piloten ohnehin für die Plätze 19 und 20 qualifizieren werden, kein großes Problem.