Der erste Tag in Singapur verlief für Romain Grosjean und Lotus nicht nach Wunsch. In einem engen Mittelfeld war der Franzose nur im hinteren Teil, am Nachmittag konnte er zumindest seinen Teamkollegen Pastor Maldonado hinter sich lassen. Dem Venezolaner fehlten allerdings auch desaströse zwei Sekunden auf Grosjean. Insgesamt kein zufriedenstellendes Resultat für den 29-Jährigen.

"Wir hatten ein paar Probleme heute. Wir wussten, es läuft für uns nicht von allein auf dieser Art von Strecke, aber ich denke, wir können heute Abend noch einiges an Arbeit verrichten und versuchen, das Auto für morgen besser zu machen", zog Grosjean ein grobes Fazit. Detailliert mangelte es am Abtrieb. "Unser Speed in den langsamen Kurven ist nicht besonders, und auf dieser Strecke ist es etwas wie in Ungarn, wo es schwieriger für uns war als in Kanada oder Spa", erinnert sich der Franzose auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Er ergänzt: "Es fehlt uns Abtrieb, obwohl wir mit einem Paket fahren, das viel Abtrieb beinhaltet. Das arbeitet aber nicht so gut, wie wir es gerne hätten."

Doch nicht nur der Abtrieb bereitet Grosjean Kopfzerbrechen, auch die extremen Bedingungen fordern alles von Auto und Fahrer. "Wir haben hier einen schlimmen Reifenverschleiß. Das müssen wir irgendwie regeln, dasselbe gilt für die Bremsen. Es ist sehr heiß, daher heizen sich auch die Bremsen auf, all das zusammen macht es härter", erklärt er.

Grosjean hat McLaren auf der Rechnung

Positiv überrascht ist er von dem engen Gedränge im Mittelfeld und auch an der Spitze. "Es ist positiv, diese Kämpfe zu sehen. Ich denke, Massa kann morgen auch noch aufholen, es wird wahrscheinlich sehr hart. Red Bull ist auch da, sie kämpfen mit Ferrari, sie können sicher ein gutes Rennen haben", so Grosjean, der auch McLaren auf der Rechnung hat im Kampf um die Punkte. Die Zielsetzung aber ist klar: "Ich hoffe, da ist morgen ein Lotus dabei."

Nicht zu verdrängen sind auch an diesem Wochenende die Schlagzeilen über die Zukunft des Teams und damit auch der Fahrer. Grosjean weiß bereits, wo die Reise hingeht - jedoch kann er es noch nicht sagen. "Die Dinge ändern sich mehr oder weniger jeden Tag, aber ich bin klar im Kopf, was meine Situation betrifft. Ich bin zufrieden mit meiner Wahl", erklärt er. Doch da die Zukunft des Lotus-Rennstalls noch nicht sicher ist, hängt auch der Franzose noch in der Schwebe. Oder wird es doch ein anderes Team? Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, welche Variablen denn Einfluss auf seine Entscheidung haben, gab er sich kryptisch. "Ich kann es euch nicht sagen, ich habe meine Wahl getroffen."

Spekulationen, wonach er bei Haas im Gespräch ist, wollte er zumindest nicht dementieren, sondern plauderte lieber über persönliche Erlebnisse. "Außer Austin war ich noch nie in den USA. Meine Frau wollte immer an die Westküste, aber ich hielt das für keine gute Idee", sagte er. Ob er die Stadt Charlotte, in der Haas beheimatet ist, mehr mag als Enstone, beantwortete er mit dem Wunsch eines schönen Abends an die anwesenden Journalisten.