Im ersten Freien Training glänzte Alexander Rossi in seinem ersten Saison-Einsatz für Manor. Kurz vor Ende des ersten Freien Trainings lag der US-Amerikaner nur einen Wimpernschlag hinter dem wesentlich routinierteren Teamkollegen Will Stevens. Doch die letzte Ausfahrt endete für ihn mit einem Schock. In Kurve 18 krachte er in die Leitplanke. "Er ist nicht der erste Fahrer, der in Kurve 18 einen Unfall gehabt hat und wird auch sicherlich nicht der letzte sein", relativierte Sportdirektor Graeme Lowdon den Zwischenfall.

Ansonsten war man im Team mehr als zufrieden mit dem Einstand von Rossi, auch wenn die schnellste Runde kein Grund zur Euphorie war. "In den Trainingseinheiten geht es nicht nur um Rundenzeiten", so Lowdon. "Für uns war vielmehr ermutigend zu sehen, dass er alles abgearbeitet hat, was die Ingenieure von ihm verlangten. Abgesehen vom Unfall hat er einen wirklich guten Job abgeliefert und die Ingenieure sind damit zufrieden." Der Schaden hält die Boxencrew in jedem Fall in Atem: "Die Jungs haben eine Menge Arbeit zu erledigen. Die Vorderrad- und Hinterrad-Aufhängungen sind kaputt und wir sind uns nicht sicher, ob das Getriebe eventuell auch in Mitleidenschaft gezogen worden ist."

Für den Renneinsatz qualifzierte Rossi die starke Leistung in der GP2. "Er liefert in der GP2 einen hervorragenden Job ab und schlägt sich gegen starke Youngster wie Stoffel Vandoorne hervorragend", schwärmt Lowdon. "Er hat jetzt ein paar Grands Prix vor sich und kann zeigen, ob er die Gelegenheit nutzt, die sich ihm bietet." Gleichzeitig sei der geschasste Roberto Merhi nicht weg vom Fenster. "Er ist Teil des Teams und wird dieses Jahr noch zwei Rennen bestreiten. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln werden", sagt der Sportdirektor.

Über die wahren Hintergründe lässt sich spekulieren. Lowdon selbst gibt sich etwas kryptisch, ob der Entscheidung, sieben Rennen unter zwei Fahrern aufzuteilen: "Man muss sich nur einmal anschauen, wo wir in der Meisterschaft liegen. Und es ist ja allseits bekannt, dass wir mit einer Power Unit aus dem Vorjahr an den Start gehen. Wir müssen das große Ganze im Auge behalten. An einem Rennwochenende fokussieren wir uns jeweils auf die nächste Session. Wir müssen aber auch an die Zukunft denken, daran, wo wir das Team hinführen wollen. Dazu müssen wir die Gelegenheiten, die sich uns bieten, möglichst effizient und effektiv nutzen."