Für Fernando Alonso wartet in Singapur eine schier unmögliche Herausforderung. In seinen sieben bisherigen Teilnahmen war er nie schlechter als Vierter. "Hoffentlich können wir dieses Ergebnis auch in diesem Jahr halten", gab Alonso die Marschrichtung für das Wochenende vor. Eine schier unlösbare Aufgabe, war der Spanier in der gesamten Saison nie besser als ein einziges Mal auf dem fünften Rang.

Singapur gibt für den zweifachen Weltmeister aber aus zweierlei Sicht Hoffnung. Punkt 1: Sein Fahrstil. "Die Charakteristik der Strecke und der Fahrstil, den sie verlangt, ist recht gut für mich. Zudem hatte ich immer Glück und war im richtigen Moment an der richtigen Stelle", erklärte Alonso.

Punkt 2: Die Streckencharakteristik sollte auch dem McLaren liegen. "Das ist auf jeden Fall ein Wochenende, an dem wir mehr erwarten können als vergleichsweise in Belgien oder Italien", zeigte sich Alonso optimistisch. Mit einem problemfreien Wochenende, einem guten Qualifying und dem entsprechenden Rennstart rechnet sich der Spanier beim Nachtrennen eine Chance auf Punkte aus.

Fernando Alonso wünscht sich eine Steigerung im Vergleich zum kleinen Desaster in Monza, Foto: Sutton
Fernando Alonso wünscht sich eine Steigerung im Vergleich zum kleinen Desaster in Monza, Foto: Sutton

Teamkollege Jenson Button geht ebenfalls mit hohen Erwartungen in das Rennen. Seiner Meinung nach sollte der Kurs für McLaren funktionieren. "Das heißt nicht, dass wir den Anschluss an die ersten drei Teams schaffen können, aber danach sollten wir wirklich im Pulk sein", machte er den Fans große Hoffnung. "Punkte müssen hier das Ziel sein. Wir haben zwar auch ein paar Geraden, aber keine, die uns hart treffen. Wir sollten dabei sein."

Q3 nicht entscheidend

Für Alonso spielt im Kampf um Zählbares das Qualifying eine wichtige, aber keine entscheidende Rolle. Für den Spanier wäre das Erreichen von Q3 nett, aber nicht zwingend erforderlich. "Wenn wir konkurrenzfähig genug sind, werden wir es versuchen, ansonsten gehen wir die Punkte von außerhalb an." Es wäre die diesjährige Premiere des Spaniers im finalen Qualifying-Segment. Bisher kam er nicht über Startposition 13 hinaus. "Manchmal bist du in Q3 und benützt alle verfügbaren Reifensätze. Stattdessen ist es manchmal besser, auf P12 zu starten und frische Reifen für das Rennen zu haben", erklärte er seine Hintergedanken.

Möglicherweise viel wichtiger als frische Reifen wird in Singapur die Fitness. Immer wieder sind Unfälle gegen Ende des zweistündigen Hitzerennens zu beobachten, wenn Fahrer die Konzentration verlieren. Ein Grund, weshalb Button das Rennen so liebt. "Das ist das einzige Rennen im Kalender, bei dem die Physis noch eine wichtige Rolle spielt", so der Brite. Er selbst bereitete sich fünf Tage lang mit ausgiebigen Radtouren von bis zu fünf Stunden auf die hohe Luftfeuchtigkeit vor. "Das Rennen ist mental genauso anstrengend wie körperlich. An das Fahren bin ich gewöhnt, es geht um die Luftfeuchtigkeit und die Hitze, an die man sich gewöhnen muss."