Am Dienstag wurde bekannt, dass die Trennung zwischen Renault und Red Bull mit Ende des Jahres vollzogen werden soll. Wie Renault-CEO Carlos Ghosn auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt bestätigte, werde der französische Autohersteller die beiden Teams Red Bull Racing und Toro Rosso, trotz eines bestehenden Vertrags für 2016, nicht weiter mit Motoren beliefern. Die Auflösung des Vertrags werde aktuell verhandelt.

Für Sebastian Vettel sei diese Trennung zwar keine Überraschung, jedoch zeigt sich der Deutsche sehr betroffen über die Entscheidung. "Es trifft einen in gewisser Weise", gibt Vettel am Donnerstag in Singapur zu. "Denn es war eine sehr, sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in der Vergangenheit."

Im Jahr 2010 krönte sich Vettel erstmals in einem Renault-betriebenen Red Bull zum Weltmeister , Foto: Red Bull/GEPA
Im Jahr 2010 krönte sich Vettel erstmals in einem Renault-betriebenen Red Bull zum Weltmeister , Foto: Red Bull/GEPA

Einen fantastischen Job gemacht

Vettel gewann von 2010 bis 2013 vier Mal hintereinander die Weltmeisterschaft im Red Bull mit Renault-Antrieb. "Damals haben sie einen fantastischen Job gemacht. Sie hatten uns mit einem starken Motor beliefert, mit neuester Technik versorgt und sie waren wohl einer der besten", lobt er die Zusammenarbeit in diesen Jahren.

Erst in der vergangenen Saison hatte dieser Erfolgslauf nachgelassen, bevor in diesem Jahr das Ende der Red Bull-Renault-Partnerschaft eigentlich schon vorhersehbar war. Mit keinem Sieg und nur zwei Auftritten am Podium in Ungarn hinkt der Motor der Konkurrenz hoffnungslos hinterher. "Natürlich ist die Situation in den letzten eineinhalb, zwei Jahren sehr gekippt. Und man neigt dazu, alles zu vergessen was vorher war", mahnt Vettel. "Aber ich glaube es ist normal, dass man durch dick und dünn geht", hatte der Ferrari-Pilot eigentlich auf eine Lösung gehofft.

Ferrari-Motor für Red Bull?

In Ungarn stand Vettel mit den beiden Red Bull-Piloten am Podium, Foto: Sutton
In Ungarn stand Vettel mit den beiden Red Bull-Piloten am Podium, Foto: Sutton

Doch eine Fortführung dieser Erfolgsehe wird es wohl nicht geben. Die Trennung von Red Bull und Renault scheint spätestens seit Ghosns Aussage in dieser Woche auf der IAA als besiegelt. "Wir haben deutlich gemacht, dass Red Bull nicht mit uns als Motoren-Lieferant rechnen soll", bekräftigte er die Entscheidung der Trennung mit deutlichen Worten.

Ob nun Ferrari als neuer Motorenlieferant nachrücken könnte, wollte Vettel aber nicht weiter kommentieren. "Das gab es ja schon mal. Damals, glaube ich, hat man sich dazu entschieden zu wechseln, weil man nicht so glücklich war", so der Deutsche. "Aber es liegt nicht in meiner Hand, das zu entscheiden."

Renault-Ausstieg nicht vorstellbar

Und auch bei Renault scheint die Zukunft in der Königsklasse noch ungewiss zu sein. Die Möglichkeit, dass der französische Motorenhersteller das Lotus-Team zurückkaufen würde, wollte Ghosn in Frankfurt nicht bestätigen. "Wir werden entweder aussteigen oder unser eigenes Team an den Start bringen", war der Kommentar des Renault-CEOs dazu.

Die Formel 1 ohne Renault wäre für Vettel hingegen kaum vorstellbar. "Ich glaube, was uns allen am Herzen liegt ist, dass sie dem Sport erhalten bleiben", hofft der Deutsche im Vorfeld des Singapur GP. "Es wäre ein schwerer Schlag für die Formel 1 wenn Renault nicht mehr dabei wäre."