Zwölf Saisonrennen, elf Podiumsplatzierungen und sieben Siege - Lewis Hamiltons Bilanz im Jahr 2015 kann sich sehen lassen. Ging es in der vergangenen Saison zwischen ihm und Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg meist noch eng her, hat Hamilton nun im stallinternen Duell klar die Nase vorne und bereits 53 Punkte Vorsprung angehäuft. Der Weltmeister agiert praktisch fehlerlos, nichts mehr zu sehen von den unnötigen Patzern seiner ersten Formel-1-Jahre oder der Qualifying-Schwäche von 2014.

Angesichts seiner makellosen Leistungen ist auch Hamilton selbst davon überzeugt, noch nie so gut Autorennen gefahren zu sein. "Ich fahre nun seit 22 Jahren Rennen, aber ich glaube, dass ich noch nie eine bessere Saison hatte", freute er sich vor dem Rennwochenende in Singapur, wo er mit einem Sieg in der ewigen Rangliste mit Ayrton Sennas 41 Erfolgen gleichziehen würde. Für Hamilton ist es aber in gewisser Weise auch selbstverständlich, nun noch besser zu sein als in der Vergangenheit: "Ich habe all die Jahre dazugelernt. Wenn ich jetzt nicht auf meinem bisherigen Höhepunkt wäre, hätte ich mich ja zurück entwickelt."

In der Vergangenheit war Hamilton auch als Crashpilot bekannt, Foto: Sutton
In der Vergangenheit war Hamilton auch als Crashpilot bekannt, Foto: Sutton

An seinem eigenen Maximum zu agieren, beschreibt Hamilton als den ultimativen Wunsch in seiner Karriere. "Ich fahre im Moment absolut an meinem Zenit. Das ist mein Ziel. Ich will immer mein volles Potenzial ausschöpfen. Natürlich gelingt es nicht immer perfekt, aber in dieser Saison ist es mit eigentlich an fast jedem Wochenende gelungen. Da freue ich mich sehr darüber", so der mittlerweile 30-Jährige.

Qualifyingschwäche ausgebügelt

Auch im Vorjahr sei er schon sehr nah dran gewesen, das Optimum aus sich herauszuholen, glaubt Hamilton. Lediglich die Qualifyings am Samstag, in denen er des Öfteren gegen Nico Rosberg das Nachsehen hatte, machten ihm einen Strich durch die Rechnung. "Meine Rennen waren schon 2014 sehr stark, aber ich hatte oft Probleme im Qualifying, was die Rennwochenenden insgesamt natürlich schwieriger für mich gemacht hat", erklärt er.