Für Sauber ist der Singapur GP nicht nur wegen des Fahrens bei Nacht ein besonderes Rennen, sondern auch, weil ein großes Update - das größte der Saison - ans Auto kommt. Von einem neuen Auto wollte Teamchefin Monisha Kaltenborn zwar nicht sprechen, dennoch sind die Neuerungen umfassend und - so hofft man bei Sauber - zukunftsweisend. Wie viel Prozent des Updates für einen sofortigen Performance-Gewinn und wie viel Prozent für die Saison 2016 entscheidend sind, bleibt ein Geheimnis.

"Es sollte auf jeden Fall schon ein beträchtlicher Teil in Performance gehen, aber ich würde schon meinen, dass der überwiegende Teil Richtung nächstes Jahr geht", drückte sich Kaltenborn vage aus. Vor allem gehe es darum, verschiedene Konzepte zu testen. Dabei ist auch geplant, im kleinen Rahmen neue Teile ans Auto zu bringen, wenn die Richtung stimmt.

"Es ist sehr viel am Auto anders, auch konzeptionell. Wir hoffen, dass uns das auch mehr Wege öffnet in der Entwicklung des neuen Autos", sagte Kaltenborn. Der Fokus liegt dabei auf der Mechanik, die bislang ein limitierender Faktor war. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass unser Arbeitsfenster für die Mechanik oft nicht so groß war. Das galt es vor allem zu erweitern."

Die Problematik machte sich bislang unter anderem in langsamen Kurven bemerkbar. "Früher waren wir so viel mehr fokussiert auf schnelle Kurven. Dann haben wir versucht, das auszugleichen. Das hat nicht immer so funktioniert", verriet Kaltenborn gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Dieses Arbeitsfenster muss man öffnen, damit das Auto nicht so sensibel ist bei unterschiedlichen Beschaffenheiten."

Der Zeitpunkt für das große Update mag mit dem 13. Saisonrennen ungewöhnlich aussehen, hat aber einen bestimmten Grund, wie Kaltenborn erklärte. "Man muss ja generell vom Teile-Zyklus her Dinge ändern. Die Teile halten ja nicht für die Ewigkeit. Wenn man auf den Haushalt achten muss, dann überlegt man sich, wenn so eine Zäsur notwendig ist - auch von den Laufzeiten oder den Strecken her - alle Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Und das haben wir hier getan."