Bisher war die Frage nach dem Fahrertransfer der wichtigste Bestandteil der Silly Season. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Entscheidender ist nun der Kampf um die besten Power Units. Für das nächste Jahr wechselt Red Bull von Renault zu Ferrari, während Lotus wird vom Mercedes-Kunden zum Werksteam von Renault.

Auf der Frankfurter IAA trafen Daimler-Chef Dieter Zetsche und Carlos Ghosn, Chef bei Renault, aufeinander. Nachdem bekannt wurde, dass die Trennung von Renault und Red Bull in der Formel 1 feststeht, sollen die Verhandlungen zwischen dem Formel-1-Team und Mercedes zum Erliegen gekommen sein. Ghosn sagte auf der IAA jedoch: "Wir halten unseren Vertrag mit Red Bull in Ehren, das ist kein Problem."

Wer in der nächsten Saison die Motoren für Red Bull liefern wird, ist noch unklar, Foto: Sutton
Wer in der nächsten Saison die Motoren für Red Bull liefern wird, ist noch unklar, Foto: Sutton

Viele Diskussionen, wenig Ergebnisse

Eine fragliche Aussage von Ghosn, denn ein einfacher Bruch mit Red Bull ist sicher nicht das, was man gemeinhin als in Ehren halten bezeichnen würde. Jedoch erklärt Ghosn gegenüber Autocar: "Ich habe mit Dieter über die Formel 1 diskutiert", so der Brasilianer. "Wir werden weiterhin konkurrenzfähig sein, aber wenn es ein paar Dinge gibt, die die Art der Zusammenarbeit nicht ändern, warum dann nicht?" Theoretisch könnte Mercedes Motoren an Renault liefern, die als Nissan oder Infiniti benannt und von Red Bull gefahren werden.

Daimler-Chef Zetsche sieht die Angelegenheit ähnlich wie Ghosn. "Wir würden uns sehr freuen, wenn Renault in der Formel 1 bleiben würde, aber das ist ihre Entscheidung. Wenn wir dabei in irgendeiner Form helfen können, dann tun wir das." Doch auch fern ab von der ungeklärten Situation im Red-Bull-Lager sind die Motoren für die kommende Saison ein großes Thema in der Formel 1. Angeblich sollen sich Honda und Ferrari einig sein, dass die Motoren-Entwicklung ab 2016 und darüber hinaus offen sein soll.

Laut der Schweizer Zeitung Blick soll die FIA den Motorenlieferanten jedoch Druck machen, die Gebühren ihrer Kunden um 50 Prozent zu kürzen. Von Ferrari und Mercedes folgte heftige Gegenwehr. Auch soll darüber diskutiert werden, ob es den Motoren-Herstellern erlaubt sen sollte, einige Jahre alte Power-Units an Kundenteams abzugeben.