Das Haas-F1-Projekt geht in der kommenden Saison zum ersten Mal in der Königsklasse an den Start. Ausgestattet sind die Boliden mit Ferrari-Motoren und Chassis aus dem Hause Dallara. Die Entwicklung des Autos ist jedoch bei weitem noch nicht abgeschlossen. "Bis zu diesem Zeitpunkt liegen wir eigentlich ganz gut", erklärte Teamchef Günther Steiner gegenüber Autosport. "Es sind zwar einige Dinge in Verzögerung, aber als der Kalender geändert wurde und das erste Rennen in den April verschoben wurde, konnten wir hier und da eine Woche extra einschieben."

Der Zeitplan für die Entwicklungsarbeit ist eng gestrickt, aber Steiner sieht der Sache optimistisch entgegen. "Der Zeitplan ist sehr eng, aber das ist für alle gleich", so der Südtiroler. "Das Werk in Banbury sollte in vier Wochen mit der Arbeit fertig sein und die Maschinenmuster-Arbeit für die Chassis ist in den nächsten zwei Wochen beendet." Was dem Boliden dann noch fehlt, ist der Motor. Auch in diesem Fall gibt es laut Steiner einen festgesetzten, zeitlichen Rahmen. "Ferrari gibt ihre Autos nicht vor März frei und wir halten uns an ihren Zeitplan. Im Endeffekt sind wir bei den ersten Tests dabei."

Gene Haas und Günther Steiner konzentrieren sich auf die Entwicklung des neuen Boliden, Foto: Sutton
Gene Haas und Günther Steiner konzentrieren sich auf die Entwicklung des neuen Boliden, Foto: Sutton

Pläne für die Zukunft

In der ersten Saison für das Rookie-Team geht nicht um Erfolge und Rennsiege, sondern um die Vorbereitung. In der darauffolgenden Saison soll der Bolide weiterentwickelt werden, denn die 2017er Version soll radikal geändert werden. Dabei einen starken technischen Partner wie Ferrari an der Seite zu haben, ist für ein Team, das sich gerade erst seine Sporen in der Königsklasse verdient, eine zusätzliche Hilfe. Die Arbeit läuft inzwischen auf Hochtouren, wie Steiner betonte. "Wir arbeiten seit zwei Monaten an den Plänen für 2017. Für nächstes Jahr sieht es gut aus, aber 2017 wird eine ganz schöne Herausforderung."

Dass dieses Jahr eine Herausforderung für das Team wird, ist laut Steiner aber keine Überraschung. "Normalerweise ist das zweite Jahr immer das schwerste, aber für uns ist die Herausforderung noch größer", so der Südtiroler. Team-Besitzer Gene Haas ist sich jedoch sicher, dass das Team viele Möglichkeiten hat, neue Erkenntnisse zu sammeln. "Wir haben eine Menge Ressourcen, die uns helfen, das Auto zu bauen und mit der Zeit werden wir immer mehr lernen", so der Amerikaner. "Je mehr wir lernen, desto mehr können wir selbst erledigen. Die Autos sind nicht anders als alles andere. Sie sind ein komplexer Algorithmus, den man lösen muss. Und ich denke, wir sind ziemlich gut darin, das zu tun." Wer die beiden Haas-Boliden fahren wird, ist noch nicht bekannt. Fest steht lediglich, dass ein Reservefahrer von Ferrari einen Platz bekommen wird, während Teambesitzer Haas darauf abzielt, das zweite Cockpit an einen derzeitigen Formel-1-Fahrer abzugeben. Eine Entscheidung soll nächsten Monat fallen.