Seit 2009 ist Jean Todt nun FIA-Präsident. Mit dem Franzosen und ehemaligen Ferrari-Teamchef kam ein Mann, der sich gegenüber seinem Vorgänger Max Mosley vor allem durch den Wunsch nach Übereinkunft mit den Teams auszeichnete. Ein Umstand, den Bernie Ecclestone äußerst kritisch sieht. Gerade in den vergangenen Monaten, als es um einschneidende Regeländerungen für die Zukunft ging, fehlte es oft an Einstimmigkeit. Das liegt vor allem an der 2013 eingeführten Strategy Group, die ein Mitspracherecht bei Regeländerungen hat.

"Jean und ich - wenn er denn wollte - könnten sagen: 'Das sind die Regeln, vergesst die Teams, vergesst alle. Das sind die Regeln, wenn ihr an der WM teilnehmen wollt, das sind sie'", so Ecclestone gegenüber der New York Times. An ihm soll es nicht scheitern, meint der Zampano. "Aber Jean möchte Leute nicht verärgern. Er möchte, dass jeder glücklich ist und alle zustimmen", prangert Ecclestone die mangelnde Härte Todts an.

Ecclestone bedauert Mosley-Verlust

Die Demokratie, die durch Todt Einzug in die Formel 1 genommen hat, sei der falsche Weg. "Wir haben erlaubt, dass sich gewisse Dinge einschleichen. Das hätten wir nie tun dürfen", meint er.

Unter Todts Vorgänger sei das besser gewesen. "Ich bedauere es, dass wir Max verloren haben", blickt der 84-Jährige auf die Zeit unter Mosley zurück. "Es ist nichts gegen Herrn Todt, denn er greift nicht in die Fairness ein. Also verursacht er auch keine Probleme", so Ecclestone.