Eine gute Nachricht gibt es für McLaren schon vor dem Wochenende in Singapur: Schlimmer geht es nicht mehr. Die Art und Weise, wie Jenson Button und Fernando Alonso in Monza durchgereicht worden sind, ließ selbst größte Kritiker kurz an Mitleid denken. Doch in Woking ist Mitleid das Letzte, was man will. Vielmehr hofft man in Singapur auf ein ähnliches Wochenende wie in Budapest, zumindest was den (geringeren) Abstand zur Spitze betrifft.

Bereits in Spa wurden beiden Autos gleich zwei neue Power Units eingebaut, um für die kommenden Rennen Vorrat zu haben. In Monza war aufgrund der schwachen Power der Honda-Aggregate nichts möglich, aber in dem asiatischen Stadtstaat könnte es ohne Strafen vielleicht wieder zu mehr reichen. "Unser Auto läuft besser auf dieser Art von Strecke, daher hoffe ich, dass wir an diesem Wochenende Spaß haben werden", so Jenson Button.

Gerade der Brite könnte in der Sauna Singapur Vorteile haben, gilt er doch mit als fittester Fahrer im Feld. "Jeder Fahrer freut sich auf die Herausforderungen des Singapur Grand Prix. Die Hitze, das künstliche Licht, die Bodenwellen und die Länge des Rennens sollten zusammen zu einer der größten Herausforderungen der Saison werden", ist er sich sicher.

Für Fernando Alonso hat das Rennen bereits einen festen Platz im Kalender. "Der Singapur Grand Prix ist modern-klassisch. Das Rennen ist noch nicht lange im Kalender, aber besitzt schon viel Prestige", stellt er fest. Auch er blickt bereits auf die extremen Bedingungen vor Ort. "Die Hitze macht es sehr anstrengend für die Autos und die Fahrer. Aber hoffentlich läuft das McLaren-Honda-Paket konstanter als bei den vergangenen Rennen", hofft auch der zweimalige Weltmeister auf ein gutes Wochenende.

Fernando Alonso würde in Singapur gerne ein paar Autos hinter sich lassen, Foto: Sutton
Fernando Alonso würde in Singapur gerne ein paar Autos hinter sich lassen, Foto: Sutton

McLaren: Singapur Bilanz

McLaren in Singapur: Lewis Hamilton gewann 2009 und ließ die britische Mannschaft jubeln. Darüber hinaus stehen ein dritter Platz des Briten sowie zwei von Jenson Button herausgefahrene zweite Ränge zu Buche.

Jenson Button in Singapur: Der routinierte Brite stand zwei Mal als Zweiter auf dem Podium. Im Vorjahr schied Button mit einem Elektronikdefekt aus und sah damit zum ersten Mal nicht da Ziel.

Fernando Alonso in Singapur: Singapur ist eine der absoluten Lieblingsstrecken von Fernando Alonso. Der Spanier gewann sowohl 2008 als auch 2010, wurde zwei weitere Male Dritter sowie einmal Zweiter und beendete das Rennen nie schlechter als auf Platz vier.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Eigentlich kann McLaren ohne Druck nach Singapur reisen, denn es kann ja nur besser werden. Aber ernsthaft: Das Motor-Wechsel-dich-Spiel in Spa sollte in Singapur Früchte tragen, bestenfalls durch den souveränen Einzug in Q2 und bei entsprechendem Rennverlauf auch Punkte. Hitze und eine enge Strecke - genau das gab es auch in Budapest. Und da wurde Alonso - auch dank eines chaotischen Rennens - immerhin Fünfter. So weit muss es gar nicht nach vorne gehen, aber ein weiteres Mal nur Manor hinter sich zu lassen, wäre ein herber Rückschlag für die Kombo McLaren-Honda - und vor allem für den britischen Teil des Team. (Chris Lugert)