Hinter den Kulissen versuchen die Verantwortlichen alles, um die wohl stärkste zweite Garde der Formel 1 ins Renn-Cockpit zu bekommen. Das Problem: Bei McLaren selbst dürfte die Tür für GP2-Überflieger Stoffel Vandoorne und Kevin Magnussen bereits geschlossen sein, bevor sie sich überhaupt öffnet.

Schon vergangene Woche lies Mclaren-Renndirektor Eric Boullier verlauten, dass man mit dem Gespann Alonso/Button auch in der kommenden Saison an den Start gehen wolle. "Soweit es uns betrifft, haben wir nur zwei Plätze. Wir haben zwei Weltmeister und planen, sie zu behalten", so im Boullier im Vorfeld des Italien GP. Wohin also mit den beiden hochbegabten Reservisten?

"Es ist ein Luxusproblem, wenn man vier gute Fahrer hat", bringt Boullier die Situation nun auf den Punkt. "Kevin (Magnussen) und Stoffel (Vandoorne) sind zwei sehr gute Fahrer. Wir erwarten, dass beide in der Formel 1 fahren werden. Wenn wir sie aber nicht zuhause einsetzen oder unterbringen können, dann werden wir unser Bestes geben, damit sie im nächsten Jahr Rennen fahren können", macht der Franzose seinen Nachwuchsfahrern Hoffnung.

Eric Boullier hat bei seinen Nachwuchsfahrern ein Luxusproblem, Foto: Sutton
Eric Boullier hat bei seinen Nachwuchsfahrern ein Luxusproblem, Foto: Sutton

Magnussen schwärmt von Haas

Auf ein Cockpit bei F1-Neuankömmling Haas Racing schielt das britische Team für seine Nachwuchspiloten aber womöglich vergeblich. Die Amerikaner planen mit einem Ferrari-Reservisten in die Debütsaison zu gehen. Unwahrscheinlich, dass zusätzlich noch ein McLaren-Nachwuchsmann zum Team stößt.

Magnussen hätte jedenfalls nichts dagegen, bei Haas anzuheuern. "Gene Haas und Günther Steiner sind schlaue Kerle und wie sie ihr neues Team starten ist clever und innovativ", streute der Däne im Gespräch mit Autosport Rosen. "Also ja, wenn es kein McLaren-Cockpit für mich gibt, würde ich natürlich liebend gerne für Haas fahren."

Finanzielles Debakel als Chance?

Ein weiteres unschönes, aber denkbares Szenario wäre der Absprung von zwei finanzkräftigen Sponsoren bei McLaren-Honda. Gerüchten zufolge sollen im Jahr 2016 die Partner Santander und Johnnie Walker die Reißleine ziehen und sich aus dem Formel-1-Engagement zurückziehen. Dieses finanzielle Desaster würde die Chancen auf ein Cockpit bei McLaren für Magnussen und Vandoorne allerdings deutlich erhöhen.