Erneut ist es Marcus Ericsson, der für den Schweizer Rennstall die Kastanien aus dem Feuer holt. Sah es bis zur Saisonhälfte so aus, als könne Teamkollege Felipe Nasr dem Schweden den Rang ablaufen, scheint sich das Blatt allmählich zu wenden. Zwar liegt Ericsson in der Fahrerwertung sieben Punkte hinter dem Brasilianer. Doch ein Ergebnis unter den Top-10 gelang Nasr zuletzt in Monaco.

Ericsson hingegen mausert sich. War er in Ungarn und Belgien noch jeweils als Zehnter ins Ziel gekommen, steigerte er sich in Italien auf den neunten Rang. Erfreulich für die Schweizer ist auch die Tatsache, dass der ärgste Konkurrent in Schach gehalten werden konnte. Weder Max Verstappen noch Carlos Sainz konnten heute für Toro Rosso Punkte einfahren. In der Konstrukteurswertung liegen die Schweizer nun nur noch zehn Punkte hinter dem Schwesterteam von Red Bull.

Singapur kann kommen

Dementsprechend herrscht bei Sauber nahezu euphorische Stimmung. "Wir konnten das Potenzial des Pakets mit dem neuen Motor vom letzten Rennen vollends ausschöpfen. Das war hier auch ganz entscheidend", resümiert Teamchefin Monisha Kaltenborn. Für das nächste Rennen sieht sie das Team gut aufgestellt. "Wenn man mit so einem Ergebnis nach Singapur gehen kann, wo wir auch wissen, dass wir auch auf Chassis-Seite ein Upgrade bringen werden, dann gibt das einem noch mehr Selbstvertrauen, dass man das auch optimal nutzen werden kann."

Marcus Ericsson holt Punkte-Hattrick, Foto: Sutton
Marcus Ericsson holt Punkte-Hattrick, Foto: Sutton

Etwas zwiegespalten war die Stimmung bei Marcus Ericsson nach Rennende: "Mit meinem Start und der ersten Runde war ich zufrieden. Danach kam es zum erwarteten Kampf gegen unsere direkte Konkurrenz. Dabei konnte ich das ganze Rennen über das Tempo mithalten und auf Nico (Hülkenberg) Druck ausüben. Sicherlich war das heute eines der stärksten Rennen in der bisherigen Saison. Natürlich war es frustrierend, in der letzten Runde in der letzten Kurve noch einen Platz einzubüßen. Ich habe meine Reifen im Kampf gegen Nico (Hülkenberg) sehr strapaziert und konnte letztlich den Angriff von Daniel (Ricciardo) nicht mehr abwehren. Ein bittersüßes Ende nach einem starken Rennen."

Felipe Nasr war mit seinem Start ebenso zufrieden wie seine Chefin. "Dank eines sehr guten Starts konnte ich Plätze gutmachen und in die Top-Ten vorfahren. Doch gleich nach der ersten Schikane spürte ich einen Reifenschaden am rechten Hinterrad. Deshalb musste ich schon nach der ersten Runde wieder an die Box. Von dem Moment an war mein Rennen gelaufen." Als Teamplayer freute er sich am Ende des Tages dann trotzdem über die zwei Punkte für die Teamwertung. "Schön, dass das Team dank Marcus dennoch Punkte holen konnte. Nun freue ich mich auf das nächste Rennen in Singapur."