Ein rotes Fest am Sonntag in Monza: Selten war die Ausgangsposition so vielversprechend wie beim Großen Preis von Italien. Kimi Räikkönen startet beim Heimrennen neben Polesetter Lewis Hamilton, Sebastian Vettel lauert direkt dahinter. Reicht das für Saisonsieg Nummer drei? Die Chancen stehen gut.

Die Statistik

Erfahrung im Gewinnen bringt Vettel im Königlichen Park mit. 2008 holte sich der damalige Toro Rosso-Pilot die erste Pole und den ersten Triumph seiner Karriere. Und schrieb sich zeitgleich in die Geschichtsbücher als jüngster Polesetter und F1-Gewinner aller Zeiten ein. Mit zwei weiteren Siegen für Red Bull 2011 und 2013 ist der Deutsche am Sonntag auch der erfolgreichste aktive Pilot am Grid.

Zumindest ein Podiumsplatz sollte laut Statistik für Vettel in jedem Fall drinnen sein. Denn von Startposition drei ist der Deutsche in dieser Saison bereits fünf Mal losgefahren. Seine Bilanz: In Ungarn siegte er, in Österreich verlor er einen Platz, in Monaco gewann er im Rennen um einen Rang und in Spanien und China fuhr Vettel seine Startposition ins Ziel. Eine Statistik, die für den Deutschen spricht. "In Ungarn bin ich auch als Dritter losgefahren", erklärt der 28-Jährige. "Ein weiter Sieg ist natürlich möglich."

Vettel qualifizierte sich am Samstag für Startposition drei, Foto: Sutton
Vettel qualifizierte sich am Samstag für Startposition drei, Foto: Sutton

Die Zeit

Aber auch sein SF15-T lässt den Deutschen auf Chancen hoffen. "Ich fühle mich schon das ganze Wochenende sehr wohl mit dem Auto", so Vettel. Und das sieht man. Die Lücke zu den Silberpfeilen wird kleiner. "Ich sage ja, es ist immer möglich Mercedes zu schlagen. Aber diesmal ist es natürlich eine Überraschung, wir hätten nicht gedacht dass wir doch so nah dran sind", jubelte Vettel am Samstag. Mit einer Bestzeit von 1:23.685 Minuten im Qualifying fehlen Vettel nur knappe drei Zehntel auf Polesetter Lewis Hamilton. Teamkollege Räikkönen unterbot dies, er war sogar nur 0,234 Sekunden langsamer als der Brite.

Die Unterstützung

Mit einem weiteren Sieg wäre zudem das erklärte Saisonziel der Scuderia erfüllt. Drei Mal sollte Ferrari ganz oben stehen, erklärte Teamchef Maurizio Arrivabene Anfang des Jahres. Mit Vettels Plätzen am Siegerpodest in Malaysia und Ungarn fehlt der Scuderia also noch ein Triumph. Wo wäre es schöner diesen zu feiern als vor Heimpublikum?

Der Jubel, die Begeisterung, die Leidenschaft. Die Tifosi begeistern Vettel nicht nur, sie beflügeln ihn. "Wenn du an den Tribünen vorbei fährst und alle Leute stehen auf. Sie feuern dich an, sie klatschen, sie unterstützen dich. Das ist so ein tolles Gefühl", schwärmt Vettel. "Wer weiß, vielleicht können wir mit der ganzen Power der Tifosi überraschen", hofft der Deutsche die rote Unterstützung in einen Sieg umzumünzen.

Der 28-Jährige ist zuversichtlich für das Rennen am Sonntag, Foto: Sutton
Der 28-Jährige ist zuversichtlich für das Rennen am Sonntag, Foto: Sutton

Der Plan

Kommt zu guter Letzt die Umsetzung. "Ich denke es gibt mit Sicherheit ein paar Chancen", bleibt Vettel am Samstag zuversichtlich. "Die erste eventuell gleich beim Start." Bereits in Ungarn konnten die Ferraris den Silberpfeilen so Plätze wegnehmen.

"Man weiß natürlich nie wie sehr Mercedes kontern kann", ist sich Vettel über die Dominanz der Silbernen im Klaren. "Man muss keine Glaskugel haben um vorherzusehen, dass sie morgen im Rennen wieder stark sein werden. Sie sind diejenigen die man schlagen muss wenn man gewinnen will", erklärt er. "Aber es sind 53 Runden, es wird ein langes Rennen", lässt sich Vettel nicht beunruhigen. Nie war ein Doppelsieg der Scuderia so nahe. "Natürlich hoffe ich ganz vorne zu sein, wie Kimi auch. Wenn wir beide ganz vorne sind, dann würde ein Traum wahr werden", erklärt Vettel.