Lewis Hamilton ist nicht zu stoppen: Der Brite holte sich im Qualifying auf dem Autodromo Nazionale Monza die elfte Pole im zwölften Saisonlauf und startet somit beim Italien Grand Prix von Startplatz eins. Allerdings hatte der Brite leichtes Spiel, nachdem Nico Rosberg vor dem Qualifying auf die alte Motorenspezifikation zurückgehen musste. Hamiltons ärgster Titelrivale wurde mit dem alten Motor nur Vierter.

Vor Rosberg schoben sich beim Heimspiel die beiden Ferrari - allerdings in ungewohnter Reihenfolge. Kimi Räikkönen fehlten auf die 1:23.397 Minuten von Hamilton nur gut zwei Zehntelsekunden, Vettel reihte sich eine weitere halbe Zehntelsekunden dahinter ein. Williams kann mit Rang fünf von Felipe Massa zurückschlagen, Valtteri Bottas wurde Sechster. Perez reihte sich dahinter auf sieben ein, Romain Grosjean auf acht.

Toto Wolff konnte die zwölfte Mercedes-Pole im zwölften Rennen nicht wirklich genießen: "Das Ergebnis ist bittersüß. Nico tut mir leid, denn er musste nicht nur den Motor wechseln, sondern auch sein Auto hat nicht richtig funktioniert. Er hatte sehr viel Untersteuern. Wir freuen uns über die Pole, aber Ferrari ist näher gekommen. Wir sind voll gefahren, aber Ferrari hat aufgeholt und einen richtig starken Motor."

Wie schon vor zwei Wochen in Spa konnte Nico Hülkenberg die gute Pace des Force India nicht nutzen. Nach seinem ersten Versuch in Q3 auf gebrauchten Reifen ging dem Deutsche das Benzin aus und konnte nur mehr in die Boxengasse zurückrollen. Damit startet Hülkenberg am Sonntag von Platz zehn.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Hülkenberg rollt nach dem erstem Versuch aus
Top-5: 1. Hamilton - 2. Räikkönen - 3. Vettel- 4. Rosberg - 5. Massa

Das war Q2: Lewis Hamilton konnte sich erneut entspannt eine Runde weiterfahren. Nur er und Kimi Räikkönen benötigten lediglich einen Versuch auf den Soft-Pneus. Den Finnen konnten auch kleine Plastikfäden nicht aus der Ruhe bringen, die sich am Heckflügel verfangen hatten. Sebastian Vettel und Nico Rosberg mussten jeweils einen zweiten Satz Softs anfahren.

In einem spannenden Finale konnte sich Marcus Ericsson auf Rang neun vorfahren und schob somit Pastor Maldonado aus den Top-10. Felipe Nasr reihte sich im zweiten Sauber auf Rang zwölf ein. Dahinter fuhren Sainz auf die beiden Red Bulls auf Sparflamme. Sainz wurde 13., Kvyat 14. und Ricciardo setzte erst gar keine Rundenzeit.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle: Plastikfäden am Heckflügel von Räikkönen
ausgeschieden: 11. Maldonado - 12. Nasr - 13. Sainz - 14. Kvyat - 15. Ricciardo
Top-5: 1. Hamilton - 2. Vettel - 3. Räikkönen - 4. Rosberg - 5. Massa

Das war Q1: Nach den Problemen im dritten Freien Training wurde bei Nico Rosberg unmittelbar vor dem Qualifying der Motor gewechselt. Die neue Spezifikation wurde gegen den alten Motor aus Spa getauscht. Der Wechsel verlief problemlos und Rosberg konnte pünktlich auf die Strecke. Wie Hamilton und die beiden Ferrari-Piloten benötigte auch er keinen Satz weicher Reifen, um die erste Hürde zu überstehen. Alle anderen fuhren die Option-Reifen.

Vielleicht hätte auch Nico Hülkenberg den Sprung auf den Primes schaffen können, allerdings wurde er auf seiner schnellen Runde von Marcus Ericsson aufgehalten. Der Vorfall wird nach dem Qualifying untersucht. Daniel Ricciardo konnte nach dem nächsten Power-Unit-Wechsel erst drei Minuten vor Ende von Q1 auf die Strecke gehen, bei Max Verstappen reichte es nach einem Komponentenwechsel nur mehr für eine Installationsrunde am Ende, bei der sich gleich die Motorabdeckung spektakulär verabschiedete.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Hülkenberg von Ericsson blockiert, Verstappen verliert Motorabdeckung
ausgeschieden:16. Button - 17. Alonso - 18. Stevens - 19. Merhi - 20. Verstppen
Top-5:1. Hamilton - 2. Rosberg - 3. Räikkönen - 4. Perez - 5. Hülkenberg

Die Strafen: Strafversetzungen gibt es wieder einmal reichlich: Spitzenreiter ist diesmal Daniel Ricciardo nach zwei kompletten Power-Unit-Wechsel. Dafür erhält der Australier 50 Plätze. Teamkollege Daniil Kvyat muss immerhin 30 Plätze zurück. Auch bei Toro Rosso wurden die Renault-Aggregate fleißig gewechselt: 35 Plätze für Sainz, zehn für Verstappen. In dieser Reihe dürfen natürlich die Hondas nicht fehlen. Mit zehn Plätzen für Alonso fünf für Button ging es allerdings noch moderat zu.

Die Analyse: Mit dem Motorwechsel hatte Nico Rosberg das Qualifying schon verloren, bevor es überhaupt losging. Die neue Ausbaustufe ist definitiv ein großer Schritt. Lewis Hamilton fuhr aber schon das gesamte Wochenende schneller als sein Teamkollege. Der Rückstand der Ferrari war aber überraschend gering.