Nicht ganz unüberraschend ereilt Red Bull Racing kurz vor dem Rennwochende in Monza eine Hiobsbotschaft. Das Team muss für den Italien Grand Prix an beiden Autos Motorenkomponenten wechseln. Weil darunter - sowohl im RB11 von Daniel Ricciardo als auch am Boliden von Daniil Kvyat - auch sechste Bauteile erstmals in dieser Saison zum Einsatz kommen, erwartet beide Piloten eine Strafversetzung um zehn Positionen in der Startaufstellung.

"Wir werden dieses Wochenende an beiden Autos Strafen in Kauf nehmen, weil wir die sechste Power Unit einsetzen", bestätigte Christian Horner gegenüber Autosport. Damit macht Red Bull nur wahr, was der Teamchef bereits unmittelbar nach dem Belgien GP als wahrscheinlich angekündigt hatte. Dasselbe Schicksal teilt Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz. Somit wird Max Verstappen in Monza - Stand jetzt - als Einziger mit Renault-Aggregat straffrei bleiben.

Red Bull entscheidet taktisch

"Wir sind mit unseren Units am Ende der Laufzeit angelangt und müssen tun, was wir können, um das Ende des Jahres zu erreichen. Wir haben entschieden, die Strafen hier in Monza taktisch zu nehmen, weil es eine Strecke ist, auf der du 75 Prozent Vollgas fährst, was es natürlich nicht zu einem unserer stärksten Kurse dieses Jahr macht", begründet Horner die Entscheidung. Red Bull will also sicherstellen, in Singapur um Strafen herum zu kommen und wie in Ungarn um das Podium zu kämpfen.

Renault sieht das Ganze naturgemäß ein wenig anders. Geht es nach Rémi Taffin sind die Aussichten in Monza gar nicht mal so schlecht. Immerhin habe man in Belgien bereits klare Fortschritte verzeichnet. "Aus Performance-Sicht war der Belgien GP positiv für uns. Die Motoren haben viel besser funktioniert als auf anderen Highspeed-Kursen, die Performance hat sich verbessert und die Power Units haben gut gearbeitet, besonders im Zusammenspiel mit der Konfiguration mit wenig Downforce", sagt Taffin.

Renault sieht dem Italien GP optimistischer entgegen als Red Bull, Foto: Sutton
Renault sieht dem Italien GP optimistischer entgegen als Red Bull, Foto: Sutton

Renault voller Selbstvertrauen nach Monza

In Monza wählen die Teams wegen des Layouts des Autodromo Nazionale mit seinen vier 300-km/h-Geraden nun traditionell eine noch extreme Abstimmung. Darauf setzt Taffin. "Wir hoffen, die Spa-Welle in Monza weiterzureiten. Es bleibt aber der härteste Kurs des Jahres für die Power Units, doch wir sind zuversichtlich, dass die neueste Motorenspezifikation gut arbeiten wird. Diese wird von allen Fahrern eingesetzt, sodass wir wenigstens in der Lage sein werden die Performance in Monza zu wiederholen. Wir fahren mit erhobenem Haupt nach Monza und wissen, dass wir Kopf an Kopf mit dem Rest des Feldes kämpfen können", sagt der Franzose trotz der zu erwartenden schlechten Startpositionen.