Über ein richtiges Heimrennen verfügt Sauber aufgrund des Rundstreckenrennverbots in der Schweiz nicht, daher sieht das Privatteam aus Hinwil den Großen Preis von Italien als so etwas wie ein halbes Heimspiel an, schließlich liegt Monza nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt und zudem bezieht man die Motoren von der im königlichen Park vergötterten Scuderia Ferrari. Diese Motoren sind seit dem letzten Rennen in Spa mit einer neuen Spezifikation versehen, was sich für Marcus Ericsson sogleich bezahlt machte, der einen Punkt aus Belgien mitnahm.

Aufgrund der ähnlichen Streckencharakteristik - in Monza ist wie in Spa Highspeed Trumpf - hofft Sauber auch beim letzten Rennen auf europäischem Boden anschreiben zu können. "Das Autodrom ist die schnellste Strecke im Kalender, und ich bin gespannt, welche Höchstgeschwindigkeit wir mit den modifizierten Motoren auf den Geraden erzielen werden", freut sich Ericsson auf das Rennwochenende auf der Traditionsstrecke. "Entscheidend ist, einen guten Kompromiss bei der Fahrzeugabstimmung zu finden. Denn auf den Geraden braucht es eine hohe Endgeschwindigkeit und in den Schikanen eine gewisse Stabilität des Autos", weiß der Schwede um die Anforderungen von Monza bescheid.

Nasr: Ende der Durstrecke in Monza?

Weniger gut lief es zuletzt hingegen für Ericssons Teamkollegen Felipe Nasr. Der Brasilianer wartet schon seit dem Kanada GP im Juni auf Punkte. "Ich freue mich auf Monza, zumal ich dort zum ersten Mal mit einem Formel-1-Auto fahren werde", fiebert Nasr seinem Debüt entgegen. "Die Hochgeschwindigkeitsstrecke sollte unserem Auto liegen. Wir müssen die richtige Fahrzeugabstimmung finden, um sowohl auf den Geraden als auch in den Kurven schnell zu sein. Eine gute Bremsstabilität sowie Traktion werden entscheidend sein, um optimal aus den Kurven herausbeschleunigen zu können."

Um in Monza erfolgreich zu sein, bedarf es so wenig Abtrieb wie auf keiner anderen Strecke im Kalender. Dementsprechend flach sind die Heckflügel im königlichen Park. "Man braucht eine maximale mechanische Haftung, die im Zusammenspiel mit den Bremsen und der Traktion sowie dem Fahren über Randsteine funktionieren muss", zeigt Giampaolo Dall´Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, auf, worauf es ankommt.

Frentzen fuhr 1995 für Sauber in Monza auf das Podium, Foto: Sutton
Frentzen fuhr 1995 für Sauber in Monza auf das Podium, Foto: Sutton

Sauber: Monza Bilanz

Sauber in Monza: Immerhin zwei Podestplätze hat Sauber als Privatteam im königlichen Park zu Buche stehen. Während Heinz-Harald Frentzen 1995 Dritter wurde, belegte Sergio Perez 2012 den zweiten Platz. Zu Zeiten der Zusammenarbeit mit BMW wurde Robert Kubica zwei Mal Dritter.

Marcus Ericsson in Monza: Der Schwede feierte im Vorjahr in Diensten von Caterham sein Monza-Debüt und belegte den 19. Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Sauber sollte wie in Spa im Mittelfeld vertreten sein und damit Chancen auf Punkte haben. Da der Downforce nicht zu den Stärken des Teams zählt, wäre man gut beraten, in Monza noch einmal möglichst viele Zähler mitzunehmen, warten danach in Übersee mit Singapur und Co. doch einige Strecken, die dem C33 nicht unbedingt entgegenkommen dürften. (Philipp Schajer)

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