Auch wenn Daniel Ricciardo in zwei der drei letzten Rennen ausfiel, kann man bei Red Bull dennoch von einem klaren Aufwärtstrend sprechen. Die 108 in der Konstrukteurswertung gesammelten Zähler verteilen sich wie folgt: In den Rennen eins bis acht gab es 55 Punkte, bei den vergangenen drei GP 53. Entsprechend gut ist die Stimmung vor dem Italien GP von Monza.

Daniil Kvyat hat sich bereits festgelegt. Er verzichtete auf die bei nahezu allen F1-Fahrern vor jedem Rennen fast schon definitiv zu erwartende Floskel "Eine meiner Lieblingsstrecken". Der Russe wurde stattdessen konkreter: "Monza ist meine Lieblingsstrecke. In jeder Kurve hast Du das Gefühl, etwas besonders zu tun. Nur mit den Änderungen an der Parabolica sei er nicht ganz zufrieden. Im Gegensatz zu anderen Kursen verzeihe Monza allerdings manchen Fehler. Außerdem hat Kvyat dort bereits in der GP3-Serie gewinnen können.

Ricciardo misst dem Bremsen in Monza hohe Bedeutung bei

Auch Daniel Ricciardo stimmt in das Loblied auf das Autodromo Nazionale mit ein. Dieses Rennen sei körperlich weniger anstrengend. "Wenn man mal durchschnaufen muss, dann hat man auf den vielen langen Geraden immer die Möglichkeit dazu", so der Australier. Aus diesem Grund müsse man andererseits die ganze Zeit aufmerksam sein, um die richtigen Bremspunkte nicht zu verpassen. Überhaupt sieht der fast immer gutgelaunte 26-Jährige das Bremsen als entscheidenden Faktor für den Italien GP. "Seit den Veränderungen an der Strecke ist dies das Wichtigste in Monza", sagte Ricciardo.

Daniel Ricciardo betrachtet das Bremsen als entscheidend in Monza, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo betrachtet das Bremsen als entscheidend in Monza, Foto: Sutton

Die Elektrik könnte dem derzeit Achten in der Weltmeisterschaft allerdings noch die Suppe versalzen. Sowohl in Großbritannien als auch in Belgien streikte sie und führte zu Ausfällen. Dadurch erklärt sich auch der knappe Vorsprung, den Kvyat in der Fahrerwertung auf seinen Teamkollegen hat. In Monza wird sich entscheiden, ob die roten Bullen in den - danach dann noch sieben - restlichen Rennen der Saison das in der Konstrukteurs-WM direkt vor ihnen liegende Williams-Team noch einmal gefährden können.

Red Bull: Monza Bilanz

Red Bull in Monza: Dem britisch-österreichischen Team gelangen bisher zwei Siege in Monza, die Sebastian Vettel 2011 und 2013 einfuhr. Hinzu kommt ein dritter Platz von Mark Webber ebenfalls aus der Saison 2013.

Daniel Ricciardo in Monza: Der Australier konnte sich im königlichen Park sukzessive steigern. Schied Ricciardo 2011 bei seiner Premiere in Diensten von HRT noch aus, folgten danach im Toro-Rosso-Cockpit die Plätze zwölf und sieben, ehe er im Vorjahr bei seinem ersten Antreten mit Red Bull Fünfter wurde.

Daniil Kvyat in Monza: Der Russe startete in der Vorsaison zum ersten Mal in Monza und verpasste als Elfter die Punkteränge knapp.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Das Momentum ist auf der Seite von Red Bull. Williams schwächelte in den letzten beiden Rennen. Ricciardo und Kvyat müssen in Monza die Aufholjagd fortsetzen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Beide Fahrer sind in Form. Allein die Technik könnte zumindest im Falle des Australiers ein gutes Ergebnis verhindern. (Matthias Schwerdtfeger)