Die teils peinlichen Vorstellungen von McLaren Honda werden zu großen Teilen dem japanischen Motorenhersteller angelastet. Belegbar ist dies zum Beispiel durch ein Defizit in der Höchstgeschwindigkeit, in Spa betrug dieses über 20 km/h. Doch Honda-F1-Chef Yasuhisa Arai hat genug. Er wehrt sich dagegen, dass nur der Motor verantwortlich für die sportliche Misere sei. Auch das McLaren-Chassis zähle nicht zu den besten.

"Das Auto verfügt nicht über den besten aerodynamischen und mechanischen Grip. Verglichen mit Red Bull besteht immer noch ein großer Unterschied", fand Arai gegenüber der spanischen Zeitung El Confidencial klare Worte. Neue Töne aus Japan, die ausdrücken, dass man nicht länger der alleinige Sündenbock sein will. Obwohl der MP4-30 bereits bei den Wintertestfahrten viel Lob bekam und nach wie vor als gutes Auto gilt, pflichtet sogar Teamchef Eric Boullier Arai bei.

"Um fair gegenüber Honda zu sein, muss man sagen, dass unser Chassis besser ist als im letzten Jahr, aber nicht das beste in der Boxengasse", gab der Franzose zu. Er selbst bezeichnet das Auto als "langweilig. Wir müssen hier und da immer noch Dinge verbessern."

Und auch Fernando Alonso sieht noch Luft nach oben. "Wir versuchen, unsere Performance zu verbessern. Wir sind nicht stark genug in Sachen Power oder aerodynamischen und mechanischen Grip", weiß der Spanier. "Daher gibt es noch einige Dinge zurechtzurücken, um konkurrenzfähig zu sein und Titel zu gewinnen", stellt der Weltmeister von 2005 und 2006 fest.