Nico Rosberg hat seinen heiklen Reifenplatzer während des Trainings am Freitag in Spa-Francorchamps noch nicht abgehakt. "Das Problem ist, dass wir es nicht wirklich verstehen", sagte der Mercedes-Pilot am Samstagnachmittag auf der Pressekonferenz nach dem Qualifying. "Es gibt Theorien, aber keinen wirklichen Beweis. Das ist natürlich ein bisschen besorgniserregend. Wir behalten das sehr genau im Auge und wir haben ein paar Maßnahmen getroffen um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert."

Rosberg überstand das Qualifying zum Belgien Grand Prix schadlos, musste sich seinem Teamkollegen Lewis Hamilton jedoch ein weiteres Mal geschlagen geben. Nun hofft der Vize-Weltmeister, dass es keine weiteren Reifenschaden beim ersten Rennen nach der Sommerpause gibt. Vettel: "Wir tun einfach unser Bestes und hoffen, dass alles zusammenhält." Rosberg war bislang am Wochenende der einzige Fahrer gewesen, bei dem Reifenprobleme auftraten.

Rosberg flog am Freitag mit rund 300 km/h ab, Foto: Sutton
Rosberg flog am Freitag mit rund 300 km/h ab, Foto: Sutton

Pirelli klärt auf

Nach dem Reifenschaden hatte Pirelli eine ausführliche Untersuchung angekündigt und war am Samstagmorgen zu einem Ergebnis gekommen. Der Reifenhersteller bestätigte, dass der Schaden nicht durch ein strukturelles Versagen verursacht wurde. Stattdessen geht Pirelli davon aus, dass möglicherweise ein Trümmerteil den Reifenplatzer am Mercedes verursacht hat.

Laut einem Bericht der BBC soll Rosbergs Teamkollege Hamilton bei einer Fahrerbesprechung am Freitagabend Bedenken hinsichtlich der Pirelli-Reifen geäußert haben. Dabei soll der Weltmeister gefragt haben, ob sich die FIA möglicherweise nach einem anderen Reifenhersteller für die Zukunft umsehe. Daraufhin habe FIA-Renndirektor Charlie Whiting den Fahrern versichert, dass es seit dem Umstrukturierung 2013 keine Probleme mehr mit Pirelli gegeben habe.

Rosberg startet am Sonntag von P2 in den Belgien GP, Foto: Sutton
Rosberg startet am Sonntag von P2 in den Belgien GP, Foto: Sutton

Reifen als Unbekannte

Am Samstag nach dem Qualifying merkte Hamilton an, dass die Reifen in Spa eine Rolle spielen könnten - auch mit Blick auf den Verschleiß. "Aus Sicht des Verschleißes sind die Reifen eine Unbekannte", sagte der Weltmeister. "Aber wir haben auch Nicos Problem gestern gesehen. Wer weiß also schon, was im Rennen passieren wird?" Pirelli selbst erwartete unterdessen keine weiteren Schwierigkeiten beim Rennwochenende in den belgischen Ardennen.