Ein packender Großer Preis von Belgien 2015 ist Geschichte. Wie 2014 sorgte ein Eklat für Diskussionen. Statt des Kriegs der Sterne bei Mercedes flogen die Fetzen diesmal zwischen Sebastian Vettel und Pirelli, nachdem ein geplatzter Reifen den Ferrari-Piloten in der vorletzten Runde um ein Podium gebracht hatte. Den dritten Platz hinter den nicht 100 Prozent souveränen Silberpfeilen erbte Romain Grosjean im Lotus, der in harten Fights und engen Duellen die Konkurrenz um Red Bull, Force India, Williams und Ferrari hinter sich ließ. Sauber und Toro Rosso präsentierten sich durchwachsen, McLaren und Manor blieben erneut nur Statistenrollen.

Motorsport-Magazin.com fasst zusammen, wie sich die einzelnen Teams geschlagen haben.

Lewis Hamilton siegte auch in Belgien, Foto: Sutton
Lewis Hamilton siegte auch in Belgien, Foto: Sutton

Mercedes

Sonntag: Doppelsieg für die Silberpfeile - keine Überraschung in Spa. 100 Prozent souverän war allerdings nur eine Hälfte: das 80. Podium von Lewis Hamilton in Form seines Triumphs in den Ardennen. Während der Brite vom Start weg dominierte und nur kurz eine Attacke von Sergio Perez im Force India abwehren musste, hatte Rosberg zunächst seine liebe Mühe, überhaupt die Verfolgung aufzunehmen. Nach einem verpatzten Start fiel der Deutsche einige Positionen zurück und musste sich zunächst auf der Strecke und über die Strategie zurück auf P2 kämpfen. Dort angekommen sah es kurz so aus, als könne Rosberg eine schnellere Pace gehen undn Hamilton einholen - doch der Champion konterte eiskalt.

Samstag: Mercedes lieferte im Qualifying die erwartete Gala. Der gewaltige Vorsprung auf die Konkurrenz überraschte allerdings schon. Fast eine Sekunde trennte den besten Verfolger Valtteri Bottas vom schlechteren der beiden Mercedes-Piloten. Das war einmal mehr Nico Rosberg, der Lewis Hamilton im Qualifying-Duell zum bereits zehnten Mal in diesem Jahr unterlag. Damit hat Hamilton bereits acht Rennen vor Saisonende die Pole-Position-Trophy sicher. Und wie: In seiner Fabelrunde in Spa war der Brite mal eben viereinhalb Zehntel schneller als Rosberg.

Freitag: Licht und Schatten für Mercedes. Rein sportlich glänzten die Silberpfeile in Spa wie eh und je. Zwar war der Vorsprung der silbernen Doppelspitze im ersten Training noch klein, doch konterten Lewis Hamilton und vor allem Nico Rosberg am Nachmittag und brummten den besten Verfolgern bereits rund eine Sekunde auf. Dabei ließ Rosberg den WM-Spitzenreiter in beiden Sessions klar hinter sich. Sorgen macht sich Hamilton deshalb nicht. Er ist sicher, noch nachlegen zu können. Zumal Mercedes jetzt erst einmal das Auto des Deutschen wieder aufbauen muss. Ende des zweiten Trainings flog Rosberg bei Tempo 300 durch einen Reifenplatzer spektakulär ab. Einen Einschlag gab es glücklicherweise nicht, dennoch zeigte sich Rosberg durchaus geschockt.

Für Vettel war da Rennen nach dem Reifenschaden gelaufen, Foto: Sutton
Für Vettel war da Rennen nach dem Reifenschaden gelaufen, Foto: Sutton

Ferrari

Sonntag: Was die reine Pace anging, verbesserte sich Ferrari gegenüber dem Samstag massiv. So fuhr Kimi Räikkönen nach Defekten und einer entsprechenden Strafversetzung vom 16. Startplatz noch auf Rang sieben, während sich Sebastian Vettel vom achten Startplatz auf Position drei schob - zumindest bis zur vorletzten Runde. Dann platzte plötzlich der rechte Hinterreifen seines Ferraris, nachdem Vettel 28 Runden auf dem Medium zurückgelegt hatte. Das Aus für den Deutschen. Vettel beschuldigte daraufhin Hersteller Pirelli, die schmetterten die von vielen als überzogen empfundene Kritik an ihren Pneus ab.

Samstag: Die Enttäuschung des Qualifyings heißt ganz klar Ferrari. Die Scuderia erlebte ein Debakel. Zuerst schied Kimi Räikkönen im Q2 durch einen technischen Defekt vorzeitig aus und wird das Rennen in seinem Wohnzimmer nur von Position 14 in Angriff nehmen. Dann fand Sebastian Vettel im Q3 auch noch so gut wie keine Performance. Der Deutsche leistete sich noch dazu einen Fehler im letzten Sektor seiner entscheidenden Runde und belegte somit nur Platz neun. Doch auch ohne den Fehler habe nicht genug Pace im SF15-T gesteckt um mehr als Rang sieben zu erzielen, berichtete Vettel. Dank einer Strafe gegen Romain Grosjean rutscht Vettel im Grid zumindest noch einen Platz nach vorne.

Freitag: Durchwachsen lief der Freitag bei der Scuderia, insbesondere bei Ungarn-Sieger Sebastian Vettel. In beiden Sessions musste er sich seinem Teamkollegen und Spa-Spezialist Kimi Räikkönen (P4 & P5) beugen. Bedeutete das am Morgen noch Rang fünf, schaffte es Vettel am Nachmittag gar nur auf Rang zehn - auf seiner schnellsten Runde hatte sich ganz am Ende ein Fehler eingeschlichen. Das Problem liegt allerdings woanders und hat einen Namen: Red Bull. Daniel Ricciardo war in beiden Sessions schneller als beide roten Renner, Daniil Kvyat gelang das immerhin am Nachmittag. Zumindest Räikkönen war dennoch zufrieden, Vettel ist derweil optimistisch, sich morgen deutlich verbessern zu können.

Daniil Kvyat zeigte eine starke Aufholjagd, Foto: Sutton
Daniil Kvyat zeigte eine starke Aufholjagd, Foto: Sutton

Red Bull

Sonntag: Bei Red Bull war die Enttäuschung trotz eines starken vierten Platzes von Daniil Kvyat dank guter Strategie nach Startplatz zwölf in Spa groß. Denn mit Daniel Ricciardo wäre noch mehr drin gewesen, behauptet das Team. Motorsportberater Helmut Marko sprach gegenüber Motorsport-Magazin.com davon, ein Podium sei ohne den - wohl elektronischen - Defekt am Auto des Australiers absolut möglich gewesen. Selbst, wenn Sebastian Vettel keinen Reifenschaden erlitten hätte. So blieb der zweite Red Bull allerdings punktlos.

Samstag: Licht und Schatten bei Red Bull. Die zweite Kraft des Freitags brachte im Qualifying mit Daniel Ricciardo auf Startplatz fünf nur ein Auto in zufrieden stellenden Regionen unter. Teamkollege Daniil Kvyat schied wegen drei Fahrfehlern überraschend bereits in Q2 aus. Der Russe startet damit als Zwölfter in den Großen Preis von Belgien. Für das Rennen wünscht sich Red Bull Regen. Dann sei ein Podium möglich.

Freitag: Unerwartete Gala-Vorstellung von Red Bull in Spa. Nach dem Doppelpodium in Ungarn brillierten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat in Belgien überraschend als zweite Kraft hinter Mercedes. Im Nachmittagstraining schoben sich D&D mit den Positionen drei und vier vor beide Ferrari, am Vormittag gelang das immerhin Ricciardo. Einzig der Rückstand auf Silber fiel gewohnt respektabel aus. Blieb man im ersten Training noch auf Tuchfühlung, drehte Mercedes am Nachmittag auf und fuhr einen Sekundenvorsprung heraus. Auch, weil Red Bull nach eigenen Angaben mit dem Medium-Reifen besser zurecht gekommen sei, als mit dem Soft. Dennoch fältt das Fazit positiv aus. Für Freitag sehe man bereits sehr gut aus. Übrigens: Um das Defizit des Renault-Motors auszugleichen, wählte Red Bull wie im Vorjahr ein extremes Low-Drag-Konzept.

Valtteri Bottas war in Belgien kurzzeitig mit ganz besonderer Reifenmischung unterwegs, Foto: Sutton
Valtteri Bottas war in Belgien kurzzeitig mit ganz besonderer Reifenmischung unterwegs, Foto: Sutton

Williams

Sonntag: Die Panne des Tages leistete sich das Williams-Team, als man beim ersten Boxenstopp von Valtteri Bottas einen falschen Reifen montierte. Plötzlich befanden sich drei Softs und ein Medium am Boliden des Finnen. Diese Slapstick-Einlage war selbstverständlich irregulär und hatte damit eine Durchfahrtsstrafe zur Folge. Bottas fiel daraufhin aus dem Kampf um vordere Positionen und musste sich mit Rang neun abfinden. Für ein Podium hätte die Pace allerdings ohnehin nicht gereicht, kritisierte Bottas. Felipe Massa wurde nach einem unauffälligen Rennen Sechster und hielt den zehn Plätze weiter hinten gestarteten Ferrari von Kimi Räikkönen nur mit Mühe hinter sich.

Samstag: Klare Verbesserung bei Williams: Nachdem sich das Team am Freitag noch wie üblich zurückgehalten hatte, drehten die Piloten am Samstag auf. Für eine schnelle Quali-Runde hatte das Team in der Nacht ein gutes Rezept gefunden. Im Fall Bottas' sogar ein sehr gutes. Der Finne stellte seinen gut ausbalancierten FW37 auf Startplatz drei - allerdings mit Respektabstand zu den Silberpfeilen. Felipe Massa startet nach Strafversetzung Grosjeans als Sechster. Dem Brasilianer war auf seiner schnellen Runde ein Fahrfehler unterlaufen, sonst hätte noch weiter vorne gestanden. Für das Rennen erwartet Williams ein Duell auf Augenhöhe mit Red Bull, Force India und vielleicht Lotus.

Freitag: Ein ganz normaler Freitag für Williams: Ganz weit hinten, aber trotzdem zufrieden. Hintergrund sind einmal mehr die akribischen Vorbereitungen auf das Rennen mit viel Benzin, nicht die Qualifying-Pace. Dass es für Valtteri Bottas und Felipe Massa gar nur zum 14. und 16. Rang am Nachmittag reichte, erklären die zusätzlichen, intensiven Aero-Tests neuer Teile. Mit den Resultaten zeigt sich das Team zufrieden. Auch die Longruns auf dem Medium-Reifen sahen gut aus. Nur mit den Softs müsse man jetzt noch etwas Pace für das Qualifying finden.

Für Nico Hülkenberg war in Belgien schon vor dem Start Feierabend, Foto: Sutton
Für Nico Hülkenberg war in Belgien schon vor dem Start Feierabend, Foto: Sutton

Force India

Sonntag: Durchwachsener Rennsonntag bei Force India. Nico Hülkenberg schied durch einen Defekt bereits vor dem Start aus, Sergio Perez fiel nach Katapultstart und wenigen Führungszentimetern am Ende der Kemmel-Geraden im Rennverlauf bis auf Rang sechs zurück. Am wurde es wegen des späten Vettel-Ausfalls immerhin noch Rang fünf und damit das bisher beste Saisonergebnis für den Mexikaner. Insgesamt habe schließlich doch einfach die Pace für ein Podium gefehlt, noch dazu hätten die Reifen am Ende zu sehr abgebaut.

Samstag: Riesenleistung von Sergio Perez! Der Mexikaner ließ im Qualifying seinen deutschen Teamkollegen alt aussehen. Während Nico Hülkenberg als Elfter denkbar knapp an der Hürde Q3 scheiterte, fuhr der Mexikaner in der Abschlusssession auf einen starken fünften Platz. Dank einer Strafeversetzung gegen Romain Grosjean um fünf Plätze rutscht der Pilot von Force India in der Startaufstellung sogar in Reihe zwei.

Freitag: Starker Start für Force India: Nico Hülkenberg erreichte im ersten Training in Belgien die zwölfte Position, am Nachmittag fuhr er sogar auf den sechsten Rang nach vorne. Teamkollege Sergio Perez erreichte die Plätze neun und elf. Entsprechend optimistisch blickt das Duo auf den Rest des Wochenendes, wenngleich es noch ein paar Feinheiten an der Balance auszuarbeiten gelte.

Romain Grosjean feierte in Belgien ein Podium, Foto: Sutton
Romain Grosjean feierte in Belgien ein Podium, Foto: Sutton

Lotus

Sonntag: Jubelstimmung bei Lotus. Zum ersten Mal seit 31 Rennen feierte das Team mit Romain Grosjean auf Rang drei wieder ein Podium in der Formel 1. Dass Pastor Maldonado schon in der zweiten Runde wegen eines noch ungeklärten Problems ausschied, störte angesichts des 15-Punktesegens für das Grosjean-Ergebnis nur am Rande. Immerhin schob sich Lotus damit auf Rang fünf in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Besonderes Schmankerl für den Franzosen: Sein zehntes F1-Podium feierte er damit ausgerechnet am Ort einer seiner dunkelsten Karriere-Stunden. 2012 hatte Grosjean mit einer viel kritisierte, ungestümen Aktion einen Massencrash am Start ausgelöst.

Samstag: Was ein Comeback! Hatte Lotus seine Pace am Freitag nur mit Rang sieben von Romain Grosjean angedeutet, überzeugten im Qualifying beide Boliden aus Enstone. Platz vier für den Franzosen und Rang acht für Pastor Maldonado sprechen für sich. Einziger Wermutstropfen: Wegen eines Getriebewechsels wird Grosjean auf Rang neun strafversetzt - immerhin profitiert davon auch der Teamkollege.

Freitag: Dumm gelaufen. Das beschreibt den Vormittag des Lotus-Teams am besten. Während Romain Grosjean mal wieder nur zusehen durfte wie Youngster Jolyon Palmer in seinem Cockpit fleißig Erfahrungen sammelte und dabei als 17. sogar von einem McLaren abgeschüttelt wurde, crashte Pastor Maldonado in die Streckenbegrenzung. Entsprechend wenig Daten sammelten die beiden Stammfahrer, wobei sich Maldonado dennoch zufrieden zeigte. Am Nachmittag lief es besser. Erst am Ende störte ein weiterer Zwischenfall, als Romain Grosjean ausrollte. Immerhin wertvolle Trainingszeit ging dadurch nicht erneut verloren - aber die Gelegenheit an den an diesem Wochenende so wichtigen Startübungen nach dem Training teilzunehmen. Die Positionen? Maldonado am Vormittag Elfter, am Nachmittag 15. - Grosjean starker Siebter, ein großer Mutmacher für das Team aus Enstone.

Überragende Aufholjagd von Max Verstappen beim Belgien Grand Prix!, Foto: Sutton
Überragende Aufholjagd von Max Verstappen beim Belgien Grand Prix!, Foto: Sutton

Toro Rosso

Sonntag: Kein ideales Ergebnis für Toro Rosso in Spa-Francorchamps. Carlos Sainz schied nach einen Defekt frühzeitig und nun zum vierten Mal in Folge aus, Max Verstappen erbeutete nach starker Aufholjagd vom 18. Startplatz als Achter zumindest noch vier WM-Zähler für sich und sein Team aus Faenza.

Samstag: Kein guter Samstag für Toro Rosso. Während Carlos Sainz seine üblich starke Samstagsform zumindest in Platz zehn ummünzte, lief bei Teamkollege Max Verstappen schief, was schief laufen konnte. Die Hiobsbotschaft kam bereits früh am Morgen: Motorwechsel und Strafversetzung um zehn Positionen. Weil Toro Rosso im Q2 lieber Reifen schonte als zu attackieren, ging es für den Holländer nicht ausreichend genug nach vorne, um die Strafe zumindest zum Teil zu kompensieren. Damit startet Verstappen beim Heimrennen zwischen den beiden Manor und McLaren aus der vorletzten Reihe. Für das Rennen hofft Toro Rosso auf Regen.

Freitag: Formationsflug bei Toro Rosso. Am Vormittag landeten Max Verstappen und Carlos Sainz auf den Positionen sieben und acht, am Nachmittag auf zwölf und 13. Was angesichts des für den Toro Rosso schwierigen Streckenlayouts durchaus noch als Erfolg zu werten wäre, wurde durch eine Strafe gegen Verstappen radikal abgewertet. Weil der Niederländer seine sechste Power Unit einsetzten muss, geht es am Sonntag zehn Startplätze nach hinten.

Marcus Ericsson staubte in Spa einen Trostpunkt ab, Foto: Sutton
Marcus Ericsson staubte in Spa einen Trostpunkt ab, Foto: Sutton

Sauber

Sonntag: Mickriges Ergebnis für Sauber. Marcus Ericsson sammelte als Zehnter nur einen WM-Zähler in Belgien - und das nur, weil Sebastian Vettel kurz vor Schluss ausgefallen war. Ansonsten wäre es dem Schweden genauso ergangen wie seinem brasilianischen Teamkollegen. Felipe Nasr blieb als Elfter punktlos. Der neue Ferrari-Motor hat Sauber zwar einen Leistungsschub eingebracht, allerdings offensichtlich nicht in der gewünschten Größenordnung. Noch dazu summierten sich mehrere, kleine Probleme und Zwischenfälle an beiden Autos zu sehr auf.

Samstag: Herbe Enttäuschung im Sauber-Lager. Nachdem die Schweizer dank der neuen Ferrari-Power am Freitag noch gut ausgesehen hatten, ging es am Samstag wieder klar zurück. Schon im Training am Vormittag hatte Sauber nichts mehr mit den Top-10 zu tun. Im Qualifying scheiterte Felipe Nasr dann sogar an Q2. Marcus Ericsson schaffte den Sprung in die zweite Session, belegte dort allerdings nur deshalb den drittletzten Platz, weil Kimi Räikkönen und Max Verstappen technisch bedingt keine Zeit setzten. Somit startet das Duo unter Berücksichtigung der Strafe gegen Verstappen am Sonntag von den Rängen 13 und 15.

Freitag: Ein heftiger, eigenverschuldeter Abflug samt Einschlag von Marcus Ericsson im zweiten Training überschattete einen sonst sehr guten Freitag bei Sauber. Beiden Piloten gelang es, viel aus ihren mit verbesserten Ferrari-Motoren ausgestatteten Boliden herauszuholen. Sowohl Ericsson als auch Nasr schafften es je einmal in die Top-10. "Ich denke, wir haben einen Schritt vorwärts gemacht, das ist ziemlich klar zu sehen. Speziell auf den Option-Reifen haben wir einen ordentlichen Job gemacht. Wir haben uns definitiv nach vorne bewegt", resümierte der Schwede.

Fernando Alonso brillierte am Start, Foto: Sutton
Fernando Alonso brillierte am Start, Foto: Sutton

McLaren

Sonntag: Riesenjubel bei McLaren - allerdings nur über den Start. Fernando Alonso fuhr in der ersten Runde des Belgien GP vom letzten auf den 14. Platz nach vorne. Doch schon eine Runde später ging es wieder nach hinten - bis auf die an diesem Wochenende angestammte Position vor den Manor und seinem Teamkollegen. Jenson Button beklagte fast das gesamte Rennen über einen unzuverlässig arbeitenden E-Motor, was ihn viel Leistung kostete und dem Brite jede Chance raubte, zumindest mit Alonso zu kämpfen. So erfreute sich Button nach Überrundungen nur seines Tribünenplatzes auf die Kämpfe an der Spitze. Honda entschuldigte sich nach dem Rennen bei dem Duo für nicht nicht erfüllten Hoffnungen auf einen Fortschritt durch die neue Power Unit.

Samstag: McLaren machte im Qualifying weiter, wo das Team im Training aufgehört hatte: Fast ganz am Ende des Feldes. Einzig die beiden Manor-Boliden hielten die schwarzen Autos hinter sich. Jenson Button landete im Qualifying vor Fernando Alonso auf Rang 17. In der Startaufstellung müssen die beiden trotzdem ganz an das Ende des Feldes. Nachdem McLaren mehrfach die Motoren beider Autos gewechselt hatte, kommen die Piloten gemeinsam auf eine Strafversetzung von 105 Plätzen. Aussichten auf Punkte? Ganz mau.

Freitag: Bei McLaren bestätigten sich im Freitagstraining die Erwartungen an das Wochenende. Anders als noch der Hungaroring vor der Sommerpause liegt der Circuit de Spa-Francorchamps den Boliden aus Woking schlecht. Bis auf die beiden Manor-Piloten ließen Jenson Button und Fernando Alonso in beiden Sessions keinen Stammfahrer hinter sich. Einzig Lotus-Ersatzfahrer Jolyon Palmer purzelte am Morgen hinter Alonso. Entsprechend unzufriedene Funksprüche hörte man aus den Cockpits der schwarzen Boliden. Zu wenig Power, schlechte Balance und dann wurde es auf einer Seite des Autos von Button plötzlich seltsam heiß.

Will Stevens unterlag im teaminternen Duell gegen Roberto Merhi, Foto: Sutton
Will Stevens unterlag im teaminternen Duell gegen Roberto Merhi, Foto: Sutton

Manor Marussia

Sonntag: Im teaminternen Manor-Duell am Ende des Feldes behielt diesmal Roberto Merhi die Oberhand. Nach 43 Runden lag er als 15. genau eine Position vor seinem britischen Kollegen Will Stevens. Besonders freute sich das Team allerdings darüber, dass man den McLaren gar nicht einmal so weit hinterher fuhr. 40 Sekunden waren es allerdings schon. Noch dazu auf Jenson Button, der nahezu ohne Elektromotor unterwegs war.

Samstag: Knappe Entscheidung im teaminternen Duell der Hinterbänkler. Will Stevens schlug Manor-Kollege Roberto Merhi gerade einmal um eineinhalb Zehntel. Beide lagen im Q1 für Manor-Verhältnisse erneut nicht allzu weit hinter der Spitze. Die vier Sekunden Rückstand erklären sich allerdings auch, weil Mercedes im ersten Abschnitt nicht auf den weichen Reifen fuhr. Gute Nachricht für die Startaufstellung: Wegen der Strafen gegen Max Verstappen, Jenson Button und Fernando Alonso startet das Manor-Duo sogar von P16/P17.

Freitag: Im teaminternen Duell am Ende des Feldes setzte sich Will Stevens als 19. beider Trainingseinheiten gegen Roberto Merhi durch. Am Vormittag trennten die beiden Piloten von Manor Marussia sechs Zehntelsekunden, am Nachmittag halbierte Merhi den Rückstand auf seinen britischen Teamkollegen. Auf den Rückstand zur Bestzeit nahmen die eingesetzten Reifenmischungen (Medium am Vormittag, Soft am Nachmittag) kaum Einfluss. In beiden Sessions fehlten rund viereinhalb bis fünf Sekunden. Manor hat in Belgien neue Teile mitgebracht.