42 Punkte sind es auf WM-Leader Lewis Hamilton, 21 Zähler auf Nico Rosberg. Ein Vorsprung der noch einzuholen ist für Sebastian Vettel. Theoretisch, denn in der Realität könnte das eine verdammt harte Aufgabe werden, wie auch der Ferrari-Pilot selbst am Donnerstag in Belgien erklärt.

Ein wahnsinniges Jubiläum

Zum Startschuss der zweiten Saisonhälfte heulen am Sonntag in Spa-Francorchamps endlich wieder die Motoren auf. Für die Scuderia ein besonderer Lauf, denn die Roten stehen am Sonntag zum 900. Mal am Grid. "Eine wahnsinnige Nummer! Die Geschichte dahinter, alles was geschah bisher in der Formel 1, hat die Marke so besonders gemacht", schwärmt auch Vettel zum Jubiläum seines Rennstalls.

"Jeder kennt Ferrari, und jeder weiß, wofür sie stehen. Für mich wurde zu Beginn des Jahres ein Traum wahr, und nun diese Art Geburtstag mit Ferrari zu feiern, ist sehr schön", erklärt der Deutsche im Vorfeld auf das Rennen am Donnerstag.

In Ungarn jubelte Vettel bereits zum zweiten Mal über einen Sieg für Ferrari, Foto: Sutton
In Ungarn jubelte Vettel bereits zum zweiten Mal über einen Sieg für Ferrari, Foto: Sutton

Eine der besten Strecken der Welt

So schön, dass ein Sieg am Ardennenkurs das Jubiläum noch besonderer machen würde. "Jeder Fahrer liebt diese Strecke, und wenn man dann der Eine ist, der hier am Sonntag am Podium steht, dann ist es ein schönes Gefühl", hätte auch Vettel nichts gegen einen Triumph in Spa.

Zwei Mal konnte der 28-Jährige in Belgien bereits siegen (2011, 2013), genau so oft wie für die Scuderia in diesem Jahr. "Es ist eine der besten Strecken der Welt. Ein Ort, an dem man sich lebendig fühlt und das Auto richtig spürt", kommt der Deutsche aus dem Schwärmen nicht mehr raus.

Doch der Ferrari-Pilot weiß auch, dass er nicht als Favorit ins Rennen geht. "Man darf jetzt nach dem letzten Ergebnis nicht den Kontakt zum Boden verlieren", so Vettel. Generell müsse jeder im Ferrari-Lager nach den vier Wochen Unterbrechung erstmal wieder in den Renn-Rhythmus finden. "Wir müssen schauen, dass wir möglichst schnell wieder auf den Dampfer kommen", so der Deutsche. "Um dann das Maximum rauszuholen."

Denn auch bei Mercedes will man keine Wiederholung des letzten Rennens sehen. Die Vorgabe lautet, ein Sieg in Belgien. Doch die Scuderia behält man im Blick. "Ferrari macht sich gut", gibt Hamilton zu. "Wir erwarten immer, dass sie eine Bedrohung sind", stimmt Rosberg seinem Teamkollegen zu. "Aber wir denken immer noch, dass wir das schnellste Auto haben."

2013 holte sich Vettel seinen letzten Sieg in Belgien, damals noch für Red Bull, Foto: Red Bull
2013 holte sich Vettel seinen letzten Sieg in Belgien, damals noch für Red Bull, Foto: Red Bull

Das Unmögliche möglich machen

Es verspricht demnach ein spannender Kampf um die WM-Krone zu bleiben. Für Vettel ist der Titel nämlich noch nicht abgeschrieben. "Wenn man sich die Mathematik ansieht, dann muss man kein Genie sein um sich auszurechnen, dass es noch möglich ist", erklärt der Deutsche. Mit 160 Punkten liegt er 42 Zähler hinter dem WM-Führenden Lewis Hamilton, 21 Punkte fehlen auf Nico Rosberg.

"Aber es wird verdammt schwer werden Mercedes einzuholen", bleibt Vettel realistisch. "Denn es ist klar, dass sie immer noch Vorteile haben, und diese verschwinden nicht einfach so."