Toro Rosso-Pilot Max Verstappen hat im Vorfeld des Belgien GP in Spa Hoffnungen gedämpft, dass Formel-1-Fahrer durch das neue Startreglement mehr Verantwortung übernehmen würden. Das Gegenteil sei vielmehr der Fall, ließ sich der Siebzehnjährige auf seiner persönlichen Website zitieren. Die Fahrer müssen das Startprozedere ab Spa wieder ohne Hilfe der Ingenieure durchführen. Am Boxenfunk wird es künftig keinerlei Informationen mehr über Kupplungstemperatur, Drehmomentabgabe und Schleifpunkte geben.

Einer der Kritikpunkte an der Königsklasse lautet derzeit, dass die Technik im Cockpit ausufere und die Piloten permanent Anweisungen aus der Box erhielten. Dadurch bleibe ihnen zu wenig Spielraum, um eigenes Können zu zeigen und eigene Entscheidungen zu treffen. Viele Fans hatten gehofft, dass dieser Entwicklung mit den neuen Regeln entgegengesteuert wird.

Verstappen sagte nun, dass der Fahrer bislang viele Einstellungen noch in der Startaufstellung selbst habe ändern können. "Jetzt müssen wir dagegen alles schon am Samstag fertig haben, da wir es am Sonntag nicht mehr ändern können", so der Rookie. Diese Vorarbeit jedoch werde wiederum von den Ingenieuren geleistet. "Also bist Du letztlich noch abhängiger vom Team als vorher", sagte er weiter.

Einen positiven Effekt - zumindest für die Zuschauer - sieht Verstappen durch die neuen Regeln aber schon. "Nur mit dem richtigen Setup wird es ein guter Start. Das heißt, wir werden größere Unterschiede zwischen guten und schlechten Starts sehen", prophezeit der Niederländer, der allerdings in Belgien geboren wurde. Dort begann er auch mit dem Motorsport. Insofern ist das Rennen in Spa-Francorchamps auch eine Art Heimspiel für ihn.

"Spa ist mit seinen Geraden viel herausfordernder für Toro Rosso als der Hungaroring. Ich werde mein Bestes geben und hoffentlich wieder ein paar Punkte holen vor meinem Heimpublikum", versprach Verstappen. Es empfinde es als großartig, auch mal viele belgische und niederländische Fans bei einem Rennen zu sehen.