Die Formel 1 und die USA - in den vergangenen Jahren passte das nicht immer. 2005 erlebte die Königsklasse in Indianapolis ein Skandalrennen, als sich die Michelin-bereiften Autos nach der Einführungsrunde zurückzogen. Am Rennen nahmen schließlich nur die beiden Ferraris, Jordans und Minardis teil. Nach der Saison 2007 endete die Tradition des Großen Preises der USA schließlich vorerst. 2010 sollte neben HRT, Virgin und Caterham (damals noch Team Lotus) auch ein amerikanisches Team in der Formel 1 einsteigen. Doch das US F1-Team gab bereits vor Saisonbeginn auf. Und auch die Etablierung eines Rennens in New Jersey schlug bislang fehl.

Immerhin gibt es seit 2012 ein tolles Rennen auf dem "Circuit of the Americas" in Austin, das regelmäßig toll besucht ist und sich inzwischen einen festen Platz im Kalender erworben hat. Im kommenden Jahr steigt zudem das Haas F1 Team in die Formel 1 ein. Ein weiterer Schritt, um die Serie in den USA zu verankern. Das glaubt auch Mario Andretti, Weltmeister von 1978. "Es ist aufregend, diese Aktivitäten zu sehen", zeigte er sich erfreut gegenüber GPUpdate.net.

Der CotA hat sich etabliert in der Formel 1, Foto: Sutton
Der CotA hat sich etabliert in der Formel 1, Foto: Sutton

Jedoch ist ihm bewusst, dass man nicht zu viel erwarten darf. "Sie wissen, dass ihre Lernkurve ziemlich steil sein wird. Viel wird davon abhängen, wie viel Talent sie haben, sowohl bei den Ingenieuren, als auch bei den Fahrern. Das macht den Unterschied", weiß Andretti. Jedoch ist er begeistert, dass es überhaupt ein derartiges Engagement aus den USA gibt. "Gerade jetzt, da es mit dem Großen Preis in Austin eine solide Basis gibt; daher ist es toll, wenn man eine derartige Repräsentation hat, nicht nur als Team, sondern auch als Fahrer. Ich denke, das Fan-Interesse, die Einschaltquoten und so weiter werden toll sein", glaubt der 75-Jährige.

Jean-Eric Vergne logischer Fahrer-Kandidat

Die Fahrerfrage ist jedoch noch offen bei Haas, allerdings hält Andretti gerade von dem Namen Jean-Eric Vergne, der immer wieder als Topkandidat gehandelt wird, einiges. "Jean-Eric ist definitiv ein großes Talent, das vielleicht übersehen wurde", blickt er in Richtung Red Bull. "Er hat Erfahrung in der Formel 1 gesammelt und er hatte einige brillante Momente bei Toro Rosso. Daher wäre er eine logische Verpflichtung. Zum jetzigen Zeitpunkt, bei all den Fahrern, die verfügbar sind, gibt es keinen besseren als Jean-Eric", lobt er den aktuellen Ferrari-Simulatorfahrer über den grünen Klee.