Der Altmeister trauert den alten Zeiten hinterher: Fernando Alonso wuchs in der Zeit massiven Herstellerengagements in der Formel 1 auf, zu der Geld keine Rolle zu spielen schien. Wenn nicht gerade ein Grand Prix war, wurde getestet, die ganze Saison und darüber hinaus. Doch die Zeiten haben sich geändert: Mittlerweile ist streng vorgegeben, wann getestet werden darf, und das sind nur noch 16 Tage im Jahr - 12 davon vor der Saison. Dem Spanier passt das überhaupt nicht in den Kram.

Sein Problem ist, dass McLaren und Honda den Rückstand nicht mehr aufholen können und die Saison komplett abschreiben müssen. "Früher hatten wir volle Freiheit zu testen und das Auto zu verbessern. Wenn das Auto also zu Saisonbeginn nicht bei der Musik gewesen ist, hat man nach Lösungen gesucht und war am Ende des Jahres möglicherweise noch konkurrenzfähig", führte der 34-Jährige aus. "Heute gewinnt Mercedes jedes Rennen und Manor wird in jedem Lauf Letzter, weil uns während der Saison die Hände gebunden sind."

Heutzutage werde beim ersten Test eine Münze geworfen: Wer konkurrenzfähig ist, werde die ganze Saison vorne fahren und wer hinten liegt, wird eine schlechte Saison haben, ätzte er. Doch es wird für Alonso und McLaren noch schlimmer kommen: Im Jahr 2016 sollen die Testtage auf nur noch acht reduziert werden. "Ja, das ist der Plan", sagt McLaren-Renndirektor Eric Boullier mit hängenden Schultern. "Wir sind damit nicht wirklich glücklich, aber das ist eine Entscheidung, die von einer Mehrheit vor langer Zeit so beschlossen worden ist, deshalb müssen wir damit klarkommen."

Die Testverbote waren Teil einer beabsichtigten Abrüstung nach der Hersteller-Ära zu Beginn der 2010er-Jahre. Die erhofften Ersparungen sind jedoch größtenteils ausgeblieben, da das eingesparte Geld größtenteils in Simulationen gesteckt worden ist.