Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas sind die Königsfiguren im Transferkarussell der Formel 1. Sobald feststeht, wie es mit den beiden Finnen im nächsten Jahr weitergeht, können die meisten Teams ihre Planungen für 2016 zügig vorantreiben. Ferrari besitzt auf Räikkönen eine Vertragsoption, die dem Vernehmen nach am 31. Juli abgelaufen ist und nicht gezogen wurde, hat sich aber noch nicht definitiv gegen den Iceman entschieden, wenngleich dies von manch einer italienischen Tageszeitung vehement behauptet wird.

"Wir werden uns nicht entscheiden, arbeiten oder nachdenken. Wir werden schwimmen, wandern, Rad fahren oder was auch immer, sonst wäre es ja keine Pause", sagte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene nach dem letzten Rennen in Ungarn, sodass in den nächsten Wochen wohl mit keiner Entscheidung zu rechnen ist. Gut möglich, dass Ferrari erst vor dem Heimrennen in Monza Anfang September reinen Tisch macht.

Folgt ein Finne bei Ferrari auf den anderen?, Foto: Sutton
Folgt ein Finne bei Ferrari auf den anderen?, Foto: Sutton

Unfair gegenüber Kimi

Während Räikkönen die Spekulationen rund um seine Person gewohnt stoisch ruhig hinnimmt, ist Bottas all die Gerüchte mittlerweile ziemlich leid. "Wenn man einmal im Auto sitzt, denkt man nicht mehr an die Spekulationen. Es gibt in deinem Kopf nichts anderes als das Fahren, aber außerhalb des Autos ist es natürlich störend, wenn es Gerüchte gibt", sagte der Finne gegenüber Press Association Sport.

Doch Bottas denkt nicht nur an sich, er fühlt auch mit den anderen Beteiligten im Wechseltheater. "Im Prinzip ist es nicht fair gegenüber Williams und Kimi, denn es ist nichts bestätigt, was passieren wird - es wäre das Beste, uns einfach in Ruhe zu lassen, damit wir uns auf das Fahren konzentrieren können", richtete der Finne einen Appell an die Medien. "Wenn es Neuigkeiten gibt, werden sie bekanntgegeben."

Bottas fährt den Vorjahresergebnissen hinterher, Foto: Sutton
Bottas fährt den Vorjahresergebnissen hinterher, Foto: Sutton

Vettel-Sieg macht Mut

Sportlich läuft es für Bottas in dieser Saison noch nicht wunschgemäß. Der 25-Jährige stand erst einmal auf dem Podium und verpasste zuletzt auf dem Hungaroring die Punkteränge. Trotzdem macht ihm gerade dieses Rennen Mut - allerdings nicht ob der nahezu erwartet schwachen Vorstellung von Williams, sondern wegen Sebastian Vettels Sieg.

"Mercedes ist momentan wirklich stark, aber Ferrari hat in Budapest gezeigt, dass es möglich ist, sie zu schlagen", zeigte Bottas auf, der ebenfalls hofft, in dieser Saison noch seinen ersten Grand-Prix-Sieg davonzutragen. "Sag niemals nie, wir peilen weiterhin Rennsiege an", strich der Finne hervor. "Sie haben ein sehr schnelles Auto, aber im Motorsport kann alles passieren. Wir müssen daran glauben und jede Möglichkeit ergreifen - es könnte in dieser Saison möglich sein."