Felipe Massa sorgte noch vor dem Start des Großen Preises von Ungarn für den ersten von zahlreichen Zwischenfällen an diesem Nachmittag. Der Williams-Pilot stand in seiner Startbox auf dem Grid zu weit hinten, weshalb der Start abgebrochen werden musste und Massa eine Zeitstrafe auferlegt bekam.

Für gewöhnlich haben die Piloten keine Schwierigkeiten, sich in der Startaufstellung richtig zu positionieren, da mittels einer gelben Linie, die über die Umrandung der Startbox hinausgeht und damit über den Cockpitrand hinweg zu sehen ist, signalisiert wird, wie weit sie nach vorne zu fahren haben. Massas Problem: Er konnte die Markierung nicht sehen und blieb deshalb zu weit hinten stehen.

"Valtteri sagte, er hatte absolut kein Problem, sie zu sehen", zeigte sich Williams-Performance-Chef Rob Smedley über das Problem des Brasilianers verwundert, schließlich hatte sein Teamkollege Bottas freie Sicht auf die Markierung. "Wir müssen uns die Sache ansehen und schauen, ob wir Felipes Sitzposition vielleicht eine Spur erhöhen müssen", so Smedley.

Die gelbe Linie hilft den Piloten bei der Orientierung, Foto: Sutton
Die gelbe Linie hilft den Piloten bei der Orientierung, Foto: Sutton

Augen sitzen zu tief

Massas Sitz sei zwar nicht niedriger als jener von Bottas gewesen, doch der Brasilianer habe Smedley zufolge gegenüber dem Finnen wohl einen anderen Nachteil, der körperlicher Natur ist. "Seine physiologische Kopfgröße, wo seine Augen im Vergleich zur Spitze des Kopfes sitzen, wird leicht anders sein", mutmaßte der Brite. "Die Strecke ist nicht gewölbt, er sagte einfach, er konnte sie nicht sehen."

Da Massa die gelbe Linie auch beim zweiten Startversuch nicht erkennen konnte, wies ihn sein Team via Funk ein, damit er nicht erneut zu weit hinten stand. "Ich weiß nicht, ob die gelbe Linie hier an einer anderen Stelle als auf anderen Strecken ist", meinte der Brasilianer, der ein solches Problem noch nie zuvor gehabt hatte. "Das ist etwas, woran wir arbeiten müssen, damit es bei jedem Rennen gleich ist."