Der kurze Höhenflug aus dem Qualifying von Silverstone ist für Williams in Ungarn bereits wieder der Realität gewichen. Mit den Plätzen sechs für Valtteri Bottas und acht für Felipe Massa wurde die Mannschaft aus Grove nicht nur von Ferrari, sondern auch von Red Bull geschlagen. Für das Team allerdings keine große Überraschung. "Die Fahrer holten das Maximum aus dem Auto heraus, es war aber einfach nicht genug für die zweite Reihe", machte Performance-Chef Rob Smedley keine Umschweife. "Dieser Kurs ist für uns nicht so gut wie manch andere Strecken."

Die Achillesferse: die heißen Temperaturen. Mit 32 Grad Luft- und 52 Grad Streckentemperatur hatten die Williams-Piloten deutlich zu kämpfen und lagen 1,2 respektive 1,5 Sekunden hinter der Spitze. "Wir werden sehen, wie sich der Temperaturveränderungen morgen auswirken werden. Die etwas kühleren Bedingungen sollten uns helfen", untermauerte Smedley.

Valtteri Bottas startet von Platz sechs, Foto: Sutton
Valtteri Bottas startet von Platz sechs, Foto: Sutton

Mit Startreihe drei wartet für Bottas am Sonntag ein schwieriges Rennen, denn der Hungaroring ist für seine problematische Überholsituation berüchtigt. Dennoch zeigte sich der Finne absolut zufrieden mit seiner Leistung. "Wie erwartet, war es ein sehr enges Qualifying und wir waren nur ein paar Zehntel langsamer als wir wollten", schilderte Bottas. "Ich habe alles aus dem Auto rausgeholt und bin daher zufrieden mit meiner Leistung."

Etwas anderes zeigte sich die Gefühlslage von Teamkollege Massa. Der Brasilianer startet nur aus der vierten Reihe und hat am Sonntag eine schwierige Aufgabe vor sich. "Ich bin an sich zufrieden. Ich wäre gerne etwas weiter vorne gestartet, aber ich habe schlicht keine saubere Runde zusammenbekommen", erklärte Massa, der mit dem Hungaroring noch eine Rechnung offen hat. Der Brasilianer stand in Ungarn noch nie auf dem Podest, sein bestes Ergebnis erzielte er 2010 als Vierter. 2008 kostete ihn ein Motorschaden kurz vor dem Ende des Rennens den sicher geglaubten Sieg.

Felipe Massa gelang keine saubere Runde, Foto: Sutton
Felipe Massa gelang keine saubere Runde, Foto: Sutton

Diesen wird er sich am Sonntag von Startplatz acht vermutlich auch nicht sichern, die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis allerdings bleibt. "Die kühleren Temperaturen könnten uns morgen in die Karten spielen", prognostizierte der Brasilianer. "Ich habe eine Menge vor mir. Hoffentlich gelingen uns ähnliche Starts wie in Silverstone." Dort hatte er aus Position drei sofort die Führung übernommen und Teamkollege Bottas lag direkt hinter ihm. Im Rennen selbst blieb Williams das Podest aber mit den Rängen vier und fünf verwehrt.